Jamaika zieht historisch in die K.o.-Phase der Frauen-Weltmeisterschaft ein, Brasilien scheidet aus dem Turnier aus

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Zum ersten Mal hat mit Jamaika ein Land aus der Karibik die K.O.-Phase der Frauen-Weltmeisterschaft erreicht und damit das unerwartete frühe Ausscheiden Brasiliens aus dem Turnier verhindert.

Vor dem torlosen Unentschieden in Melbourne am Mittwoch hatte Jamaika noch nie die K.O.-Runde einer Weltmeisterschaft erreicht, weder bei den Männern noch bei den Frauen.

Der Weg der ‚Reggae Girlz zum Erfolg ist mit einer soliden Verteidigung gepflastert, die Jamaika neben Japan und der Schweiz zu einer von nur drei Mannschaften macht, die drei aufeinanderfolgende Shutouts erzielt haben.

Jamaikas Trainer Lorne Donaldson war überglücklich und rannte auf das Spielfeld, bevor sein Versuch, ein Rad zu schlagen, auf dem Boden landete. Sein jubelndes Team umschwärmte ihn bald. Währenddessen reagierte das jamaikanische Team ungläubig und weinte, als sie ihre Leistung verinnerlicht hatten.

Die brasilianische Mannschaft war tief enttäuscht und schied zum ersten Mal seit 1995 in der Gruppenphase der Weltmeisterschaft aus.

In seinem Interview mit ITV drückte Donaldson seine Freude aus: „Das ist eines der unglaublichsten Gefühle, die ich je hatte. Es ist unglaublich, dass eine Nation wie Jamaika dies zu meinen Lebzeiten erreicht hat. Das Land sollte stolz darauf sein, was diese Mädchen getan haben. Der Kampf und die Widerstandsfähigkeit, die wir gezeigt haben, war wie ein Krieg. Wir haben uns vorbereitet, gekämpft und schließlich gewonnen. Wir werden heute Abend feiern, aber wir wissen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt.“

Martas entmutigender Abschied

Als Veteranin von sechs Turnieren und WM-Rekordtorschützin zeigte sich Marta entschlossen, sich zu qualifizieren und sang in ihrem letzten Spiel leidenschaftlich die brasilianische Nationalhymne.

In Anbetracht der ernsten Umstände hob Brasiliens Trainerin Pia Sundhage Marta in die Startaufstellung und führte die Mannschaft an, die den Ernst der Lage verstand.

Die Brasilianer konnten kein frühes Tor erzielen, obwohl sie die erste Halbzeit dominierten, während Jamaika es schaffte, mit seinen Kontern für Gefahr zu sorgen.

In der zweiten Halbzeit stieg die Spannung der Zuschauer, die jede Offensivaktion und jedes Tackling bejubelten, aber keine der beiden Mannschaften konnte ein Tor erzielen.

Gegen Ende des Spiels vergab Jamaikas Starstürmerin Khadija ‚Bunny‘ Shaw eine wichtige Torchance. In der 94. Minute kam es zu einem dramatischen Gerangel im Sechs-Meter-Raum, bei dem der Ball herumsprang, bevor er sicher in den Händen der jamaikanischen Torhüterin Rebecca Spencer landete.

Das Ausscheiden von Brasilien, das die Copa América der Frauen 2022 ohne eine einzige Niederlage gewonnen hat, ist ein großer Schock. Sie hatten große Hoffnungen in dieses Ereignis gesetzt, aber Martas glanzvolle Karriere wird wohl ohne eine WM-Trophäe enden.

„Es ist schwierig, meine Gefühle in einem solchen Moment auszudrücken“, sagte die 37-jährige Marta nach dem Spiel. „Das ist nicht die Weltmeisterschaft, von der ich geträumt habe, nicht einmal in meinen schlimmsten Albträumen.“

Marta bleibt trotz der Niederlage ihres Teams optimistisch, was die Zukunft Brasiliens angeht: „Das brasilianische Volk hat um Erneuerung gebeten und sie bekommen sie auch. Der Großteil unserer Mannschaft ist jung, talentiert und hat eine große Zukunft. Meine Zeit hier endet, aber sie wird weitergehen.“

Als fünfmaliger Weltmeister bei den Männern wird Brasilien 2027 zum ersten Mal den Titel bei den Frauen holen.

Frankreichs Weg zum Sieg

Unterdessen hat Frankreich in den anderen Spielen der Gruppe F einen anfänglichen Rückschlag überwunden und Panama im Sydney Football Stadium in Australien besiegt.

Zu Beginn des Spiels erzielte Panamas Marta Cox eines der denkwürdigsten Tore des Turniers, was zu großem Jubel führte. Es war das erste Tor für Panama bei einer Frauen-Weltmeisterschaft überhaupt.

Frankreich übernahm jedoch bald die Kontrolle und lag zur Halbzeit mit 4:1 in Führung. Die Französin Kadidiatou Diani hat als erste Französin einen Hattrick bei einer Weltmeisterschaft erzielt und ist damit erst die dritte französische Fußballspielerin.

Panama erzielte noch zwei weitere Tore, aber der Endstand lautete 6:3 für Frankreich.

Frankreich führt die Gruppe G an, gefolgt von Jamaika. Beide Teams warten nun darauf, ihre nächsten Gegner im Achtelfinale zu ermitteln.

Die diesjährige Frauenfußball-Weltmeisterschaft bietet weiterhin spannende Spiele und unerwartete Ergebnisse und trägt zum Wachstum und zur Begeisterung des Frauenfußballs auf der globalen Bühne bei. Der historische Aufstieg Jamaikas und das zufällige Ausscheiden Brasiliens sind bemerkenswerte Momente, die die Zuschauer weltweit in ihren Bann gezogen haben. Im weiteren Verlauf des Turniers warten die Fußballfans gespannt auf weitere spannende Momente dieser außergewöhnlichen Sportler.