Der stellvertretende Generalsekretär der NATO, Mircea Geoana, erklärte am Montag, dass es keine Möglichkeit gibt, dass das NATO-Mitglied Rumänien in einen Krieg verwickelt wird, nachdem vor kurzem Drohnentrümmer in der Nähe seiner Grenze zur konfliktgeplagten Ukraine gefunden wurden.
Geoana betonte bei seinem Besuch in einer Schule in der Nähe von Bukarest: „Es gibt keine Beweise, die auf einen vorsätzlichen Akt Russlands hinweisen, der auf Rumänien und damit auf NATO-Gebiet abzielt.“
Diese Erklärungen kamen kurz nachdem rumänische Beamte zum zweiten Mal die Entdeckung von Drohnenteilen auf ihrem Land gemeldet hatten. Dies geschah vor dem Hintergrund anhaltender russischer Aggressionen gegen die ukrainischen Donauhäfen, die direkt gegenüber von Rumänien liegen. Die unmittelbare Nähe dieser Angriffe hat bei den in der Nähe lebenden Rumänen Besorgnis über ein mögliches Übergreifen des Krieges ausgelöst.
Geoana, der zuvor als rumänischer Außenminister und US-Botschafter tätig war, bemerkte: „Das Echo des Konflikts so nah vor der eigenen Haustür zu hören, weckt unbestreitbar Emotionen und Ängste. Eine Beteiligung Rumäniens an diesem Krieg bleibt jedoch unwahrscheinlich.“
Angesichts der am Samstag gefundenen Drohnenfragmente wies der rumänische Präsident Klaus Iohannis auf deren Ähnlichkeit mit Drohnen des russischen Militärs hin. Er bemerkte, dass solche Vorfälle eine klare Verletzung der Souveränität Rumäniens darstellen und eine echte Bedrohung für die Sicherheit der Einwohner darstellen.
Geoana versuchte jedoch, diese Bedenken zu zerstreuen: „Ich möchte den Rumänen, insbesondere denen, die an der Donau-Ukraine-Grenze leben, versichern, dass es keinen Grund zur Sorge gibt.“ Er erwähnte auch seine Pläne, diese Grenzregionen zu besuchen, in der Hoffnung, dass seine Anwesenheit ein Gefühl von Stabilität und Vertrauen vermitteln könnte.
Der Generalsekretär der NATO, Jens Stoltenberg, hatte zuvor auf entsprechende Vorfälle in Ländern wie Polen hingewiesen, sich aber mit Details zurückgehalten. Gemäß Artikel 5 der NATO haben sich alle 31 Mitgliedsstaaten verpflichtet, jedes bedrohte Mitglied zu verteidigen. Dennoch bleibt die NATO vorsichtig, wenn es darum geht, die Spannungen mit Russland aufgrund kleinerer Pannen ungewollt zu verschärfen.
Auf dem jüngsten NATO-Gipfel in Vilnius (Litauen) berichtete Geoana, dass die Staats- und Regierungschefs der NATO neue, speziell auf die Region zugeschnittene Verteidigungsstrategien für solche Umstände und noch schlimmere Szenarien vorbereiten.
Geoana begrüßte die Vorschläge der USA, die Luftüberwachung der NATO in der Schwarzmeerregion zu verbessern und die Zahl der NATO-Truppen in Rumänien von derzeit 5.000 zu erhöhen. Er glaubt, dass dieser Schritt eine weitere Beruhigung bringen würde.
Nach Russlands umfangreicher Offensive gegen die Ukraine im Vorjahr verstärkte die NATO ihre Präsenz in Osteuropa und verlegte mehr Einheiten in Länder wie Rumänien, Bulgarien und die Slowakei.
Geoana schloss: „Stellen Sie sich die Situation vor, wenn wir nicht Mitglied der NATO wären. Wir sind Teil des mächtigsten Bündnisses, das die Menschheit je gesehen hat.“
In einer zunehmend unbeständigen globalen Landschaft dient das unerschütterliche Band zwischen den NATO-Mitgliedstaaten sowohl als Schutzschild als auch als Symbol gemeinsamer Stärke. Da sich die Konfliktlinien immer weiter verwischen, unterstreichen Nationen wie Rumänien die Bedeutung solcher Bündnisse. Die Widerstandsfähigkeit und Einheit der NATO, insbesondere in diesen schwierigen Zeiten, verdeutlichen das Wesen der kollektiven Sicherheit und machen deutlich, dass wahre Stärke nicht in der Isolation, sondern in der Zusammenarbeit liegt.