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Deutsche Wirtschaft durch KI: Potenzielles Wachstum um 330 Milliarden Euro

Laut einer Studie des IW Consult könnten generative KI-Systeme die deutsche Wirtschaft um bis zu 330 Milliarden Euro bereichern. Für diese Prognose ist es jedoch essenziell, dass mindestens die Hälfte der deutschen Unternehmen KI-Technologien aktiv einsetzt.

Laut einer Studie des IW könnten Systeme mit Funktionen der generativen künstlichen Intelligenz (KI) zur Wertsteigerung der deutschen Wirtschaft in Höhe von 330 Milliarden Euro beitragen. Dies setzt jedoch voraus, dass zumindest die Hälfte aller Unternehmen diese Technik anwendet. Diese Erkenntnisse stammen aus einer Untersuchung von IW Consult, durchgeführt im Namen von Google. Das IW Consult ist ein Ableger des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln.

Generative KI ermöglicht das Erschaffen von neuen, innovativen Inhalten. Dank Algorithmen und speziellen Sprachmodellen können Materialien wie Texte, Grafiken, Videos, Musik oder sogar Programmiersprachen erstellt werden. Für solche KI-Systeme ist keine spezielle Programmierung erforderlich; Anweisungen können in Alltagssprache gegeben werden. Die Lancierung von ChatGPT durch OpenAI im November 2022 gilt hierbei als Wendepunkt. Auch Google hat vor sechs Monaten mit Bard ein eigenes System für generative KI eingeführt.

Das wirtschaftliche Potenzial von KI zeigt sich insbesondere in der effizienteren Nutzung bestehender Ressourcen. Laut den Forschern könnten Mitarbeiter jährlich im Schnitt 100 Stunden durch den Einsatz dieser Technologie einsparen. Es wird auch angenommen, dass durch vermehrten Einsatz von KI der Mangel an Fachkräften reduziert werden könnte.

„Insgesamt könnten durch generative KI zusätzliche 330 Milliarden Euro zur Wertschöpfung beitragen“, so Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft. Dies sei aufgrund des demografischen Wandels und der damit verbundenen Verringerung der Arbeitskraft essenziell. Laut Hüther sei es für die zukünftige Konkurrenzfähigkeit Deutschlands von größter Bedeutung, den Vorteil in der Produktivität nicht nur zu halten, sondern weiterhin auszubauen.

Die deutsche Industrieproduktivität liegt derzeit durchschnittlich 14 Prozent über der ihrer europäischen Kollegen. „In den letzten Jahren hat das Wachstum der Produktivität jedoch nachgelassen, und in einigen Branchen der verarbeitenden Industrie hat es sogar negative Züge angenommen.“ Mit KI könnte diesem Trend entgegengewirkt werden. Hüther warnte allerdings davor, übermäßig zu regulieren, da dies die Produktivitätsgewinne erheblich reduzieren könnte.

Für diese Untersuchung wurden 2.068 Firmen und 1.012 Individuen in Deutschland bezüglich ihrer digitalen Nutzung in Geschäft und Privatleben befragt. Laut IW Consult sind die Ergebnisse repräsentativ. Schätzungen zufolge nutzen bereits etwa 600.000 deutsche Unternehmen KI, was rund 17 Prozent aller deutschen Firmen entspricht.