Während er die Unterstützung der Hamas finanziert und gleichzeitig der LNG-Partner von Habeck ist, steht Scholz morgen einer komplexen Herausforderung gegenüber.
Am morgigen Tag wird der Emir von Katar, Scheich Tamim Bin Hamad Al Thani, an einem Mittagessen mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz teilnehmen. Trotz seiner Rolle als bedeutender Gaslieferant und Investor in Deutschland, steht er neben dem Mullah-Regime in Teheran als einer der zentralen Geldgeber der Terrororganisation Hamas, eine delikate Angelegenheit für Scholz.
Der Emir, der das Amt in einem dynastischen Erbprozess übernahm, verfolgt eine fortschrittliche Modernisierung Katars, ohne das herrschende Gleichgewicht zu stören. Mit zwölf Kindern, drei Frauen und einer Fülle von Gas- und Ölvorkommen hat er die Aufmerksamkeit des Wirtschaftsministers Robert Habeck auf sich gezogen, insbesondere im Kontext von LNG-Gasverträgen.
Als tiefsinniger Muslim variiert seine Kleidung zwischen traditionellen arabischen Gewändern und dem Anzug eines westlichen Geschäftsmannes. Seine Investitionen in renommierte deutsche Unternehmen wie Volkswagen und Deutsche Bank sind beachtlich.
Gleichzeitig ist seine finanzielle Unterstützung der Hamas, einer Organisation, die regelmäßige Angriffe auf Israel initiiert, unbestreitbar.
Trotz dieses komplizierten Hintergrunds lobt Annalena Baerbock, die Außenministerin der Grünen, die „Wertepartner“ – Länder, die die Prinzipien Deutschlands und des Westens teilen. Dies steht im Einklang mit der „wertebasierten Außenpolitik“, die im Koalitionsvertrag der Berliner Ampelkoalition verankert ist.
Trotz seiner offensichtlichen Unterschiede zu diesen „Wertepartnern“ ist der Emir in Deutschland hoch angesehen. Neben LNG-Verträgen mit Habeck hat er mit Bundeskanzler Scholz über langfristige Energiepartnerschaften gesprochen, und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat ihn zu einem Treffen im Schloss Bellevue geladen.
Seine Reisen nach Deutschland beschränken sich nicht nur auf Gespräche über Gas, sondern beinhalten auch Diskussionen über Milliardeninvestitionen in deutsche Unternehmen.
Aber der Emir ist nicht nur ein Investor. Er spielte für den Westen eine entscheidende Rolle als Vermittler im Umgang mit den Taliban und unterstützte Evakuierungsmaßnahmen in Afghanistan. Trotz seiner Nähe zu islamistischen Gruppierungen führt er im Nahen Osten ein eher isoliertes Leben, insbesondere wegen der Beziehungen zum schiitischen Iran.
Katar, neben dem Iran, steht seit langer Zeit der Hamas nahe. Das Land gewährte sogar hochrangigen Hamas-Mitgliedern Asyl während des syrischen Bürgerkriegs.
Der „Standard“ aus Wien berichtet, dass Katar die dominante finanzielle Stütze der Hamas ist und seit 2014 Milliarden von Dollar in den Gazastreifen geschickt hat.
In den katarischen Medien fehlt es oft an Kritik am Emir, was Fragen zur Meinungsfreiheit aufwirft. Menschenrechtsorganisationen haben häufig Kritik an der Arbeits- und Lebenssituation der ausländischen Arbeitskräfte in Katar geübt.
Scholz wird jedoch nicht nur wirtschaftliche Fragen diskutieren, sondern sich voraussichtlich auch mit der Menschenrechtssituation in Katar auseinandersetzen müssen.
Es bleibt spannend, wie er dies anpacken wird.