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Dauerhafte Krisensituationen und steigende Inflationsraten führen dazu, dass 71 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sich zum Verzicht gezwungen sehen

Die anhaltenden Krisen und die hohe Inflation haben erhebliche Auswirkungen auf das Konsumverhalten der Menschen in Deutschland. Eine aktuelle Umfrage des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) zeigt, dass sich 71 Prozent der Befragten aufgrund der gestiegenen Preise zum Verzicht gezwungen sehen. Dies sind 6 Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr.

Der Präsident des DSGV, Helmut Schleweis, erklärte in Berlin, dass die Menschen die weltpolitische Lage und deren Auswirkungen auf ihren Alltag deutlich spürten. Viele benötigten einfach mehr Geld, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Das zeigt sich auch darin, dass derzeit jeder fünfte Befragte angibt, kein Geld mehr sparen zu können. Seit dem Jahr 2021 hat sich der Anteil der Nichtsparer von 15 auf 20 Prozent erhöht.

Die Verbraucherinnen und Verbraucher halten sich auch beim Konsum zurück. So gaben 61 Prozent der Befragten an, in den letzten zwölf Monaten ihren Konsum reduziert zu haben. Dieser Wert ist der höchste seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005. Vor allem bei alltäglichen Einkäufen, beim Restaurantbesuch oder beim Urlaub wird gespart.

Mehr als ein Viertel (26 Prozent) der Befragten empfindet die eigene finanzielle Situation als „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“. Im Vorjahr waren es noch 22 Prozent. Die anhaltenden Krisen stellen demnach eine erhebliche Belastung für die finanzielle Stimmung der Menschen dar.

Trotz allem gibt es auch einen Lichtblick: 33 Prozent der Befragten hoffen, dass sich ihre finanzielle Situation in den kommenden zwei Jahren verbessert. Somit überwiegt rechnerisch die Gruppe der Optimisten. Das Umfrageinstitut Kantar hat im Auftrag des DSGV über 4800 Menschen ab 14 Jahren in Deutschland befragt.