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Deutschlands Wirtschaft vor großen Herausforderungen

Deutschland, einst mit dem ehrgeizigen Ziel, seine wirtschaftliche Unabhängigkeit von anderen Nationen zu stärken, sieht sich heute einer herausfordernden Realität gegenüber. Die wirtschaftliche Lage des Landes wird immer unsicherer, und die Gefahr, den Anschluss in Schlüsselindustrien zu verlieren, ist akut. Lösungen für diese Probleme liegen auf der Hand, erfordern jedoch entschiedene Maßnahmen.

Die geopolitische Zeitenwende und ihre Folgen

Die aktuelle geopolitische Umwälzung hat zu einer „geoökonomischen Zeitenwende“ geführt, bei der alte Allianzen zerfallen und multinationale Beziehungen neu geordnet werden. Protektionistische Maßnahmen wie Handelsbarrieren, Sanktionen und Technologieembargos sind die Ergebnisse einer politisch motivierten Entkopplung von Lieferketten. Das Ziel ist es, diese neu zu strukturieren und die Abhängigkeit von anderen Staaten zu verringern.

Während der COVID-19-Pandemie gab es Bestrebungen in Europa, kritische Infrastrukturen sicherer zu machen und die Wertschöpfung zurück in die Europäische Union zu holen, um weniger abhängig von anderen Staaten zu sein. Die Realität sieht jedoch anders aus. Lieferengpässe bei medizinisch-pharmazeutischen Produkten bestehen immer noch, und Deutschland ist in Bezug auf Vorprodukte aus Nicht-EU-Ländern abhängig.

Ein weiteres Beispiel ist die Energieversorgung Europas. Obwohl Bemühungen unternommen wurden, die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren, sind die Importe der Europäischen Union von Flüssiggas (LNG) aus Russland um 40 Prozent gestiegen. Deutschland importiert indirekt erhebliche Mengen an russischem Gasöl über Indien.

Diese Beispiele verdeutlichen, dass kritische Infrastrukturen in Deutschland noch nicht resilient und unabhängig von anderen Staaten sind.

Der Einbruch ausländischer Investitionen

Anstatt die Versorgungslücken bei kritischen Infrastrukturen zu schließen und den Standort Europa unabhängiger zu machen, erlebt Deutschland einen dramatischen Einbruch der Investitionen ausländischer Unternehmen. Dies geht aus OECD-Daten hervor. Es scheint, dass ausländische Unternehmen nur dann in Deutschland investieren, wenn hohe staatliche Subventionen wie in der Chip-Industrie garantiert werden. Gleichzeitig verlagern deutsche Unternehmen ihre Investitionen ins Ausland.

In vielen Schlüsselindustrien droht Deutschland und Europa, den Anschluss zu verlieren, und die Deindustrialisierung wird zur Realität.

Die Herausforderungen für den Standort Deutschland

Eine Studie des ifo Instituts in München und des Zentrums für Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen zeigt, dass es nicht nur die schwache Konjunktur ist, die Unternehmen davon abhält, in Deutschland zu investieren. Hohe Regulierungsdichte, hohe Energiepreise, ein Mangel an Fachkräften und hohe Arbeitskosten werden als Standortnachteile genannt.

Unternehmen haben in den nächsten fünf Jahren die USA, Polen, Indien und China als die bevorzugten Ziele für ihre Investitionspläne identifiziert. Deutschland liegt weit zurück und ist der große Verlierer im Standortwettbewerb.

Lösungen für die Zukunft

Um die wirtschaftlichen Herausforderungen anzugehen, muss Deutschland dringend die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft überholen. Dies erfordert einen drastischen Bürokratieabbau und eine Reduzierung der Regulierungsdichte. Bürokratieabbau ist kostengünstig und effizient im Vergleich zu Subventionen.

Die Energiepreise bleiben voraussichtlich hoch, daher muss Deutschland den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen, um die Abhängigkeit von anderen Staaten zu verringern. Energieeffizienzmaßnahmen sind ebenfalls erforderlich, um die Energiekosten zu senken.

Der Fachkräftemangel muss angegangen werden, indem Ausbildungsberufe gefördert und die Zuwanderung von Fachkräften erleichtert wird. Unternehmen sollten in Aus- und Weiterbildungsprogramme, bessere Vergütungsmodelle und flexiblere Arbeitszeiten investieren.

Die Bedeutung der deutschen Industrie

Ohne eigene Schlüsselindustrien ist das Ziel, kritische Infrastrukturen sicher und unabhängig zu gestalten, nicht erreichbar. Die deutsche und europäische Industrie ist entscheidend für die Versorgung kritischer Infrastrukturen und die Resilienz Europas.

Die Zukunft erfordert eine wirtschaftsfreundliche Politik, die die Industrie unterstützt. Digitalisierung, Urbanisierung, Energie- und Wasserknappheit sowie der Klimawandel erfordern innovative Lösungen, die von der Industrie bereitgestellt werden können.

Die deutsche Wirtschaft und die Politik müssen zusammenarbeiten, um Deutschland und Europa wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. Andernfalls drohen nicht nur wirtschaftliche Verluste, sondern auch soziale Verwerfungen und eine Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Demokratie. Die Herausforderungen sind groß, aber mit den richtigen Maßnahmen kann Deutschland seine wirtschaftliche Stärke zurückgewinnen und eine sichere, unabhängige Zukunft gestalten.