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Frankreichs Kampf um Asylwende: Verschärfung des Asyl- und Einwanderungsgesetzes

Kontroverse Gesetzesänderung: Paris vs. Berlin

Die französische Regierung unter Emmanuel Macron steht vor einer entscheidenden Wende in der Asyl- und Einwanderungspolitik. Innenminister Gérald Darmanin hat einen signifikanten Erfolg erzielt, da der konservativ dominierte Senat eine Verschärfung des Asyl- und Einwanderungsgesetzes billigte. Dieser Schritt, der für mehr Strenge und Einfachheit im System sorgen soll, übertrifft sogar Deutschlands jüngste Maßnahmen in diesem Bereich.

Einwanderung kontrollieren, Integration verbessern

Mit dem Ziel, die Einwanderung besser zu kontrollieren und die Integration zu verbessern, plant die Regierung, illegalen Zuwanderern in Mangelberufen Aufenthaltsgenehmigungen zu erteilen. Dieser Ansatz spiegelt Darmanins Vision wider, dass es möglich sein sollte, nützliche Migranten zu legalisieren und kriminelle Ausländer auszuweisen. Allerdings stößt dieser Vorschlag auf heftigen Widerstand der konservativen Opposition.

Frankreichs Herausforderung mit Asylanträgen

Frankreich verzeichnete im letzten Jahr 131.000 Asylanträge, wobei 70 Prozent davon abgelehnt wurden. Im Gegensatz zu Deutschland, wo nur etwa die Hälfte der Anträge abgelehnt wird, hat Frankreich Schwierigkeiten, abgelehnte Asylbewerber abzuschieben. Darmanin hebt hervor, dass selbst abgelehnte Bewerber oft Jahre im Land verweilen können. Eine beschleunigte Ausweisung ist daher ein zentrales Anliegen des Gesetzes.

Umstrittene Kürzung der Gesundheitsversorgung

Ein besonders kontroverser Aspekt ist die geplante Abschaffung der „Aide médicale d’État“ (AME) für illegale Zuwanderer, eine Maßnahme, die den Staat jährlich 1,2 Milliarden Euro kostet. Stattdessen sollen abgelehnte Asylbewerber nur noch eine Notfallversorgung erhalten. Dieser Schritt geht über die deutschen Änderungen hinaus und löste eine hitzige Debatte aus.

Gegenwind aus verschiedenen Richtungen

Neben der Empörung von Medizinern regt sich auch Widerstand innerhalb von Macrons Partei. Darmanin steht vor der Herausforderung, sowohl die konservative Opposition als auch den linken Flügel seiner eigenen Partei zu überzeugen. Die Kritik reicht von ethischen Bedenken bis hin zu praktischen Aspekten, wie dem potenziellen Anstieg von Krankheitsfällen und den damit verbundenen Kosten.

Das politische Dilemma Macrons

Präsident Macron, bekannt für seine Politik des „sowohl als auch“, sieht sich angesichts der polarisierten Meinungen in seiner Partei und der Opposition mit einer schwierigen Entscheidung konfrontiert. Das Gesetz wird im Dezember im Parlament diskutiert, wobei die endgültige Entscheidung die politische und soziale Landschaft Frankreichs erheblich beeinflussen könnte.

Das Ringen um die Asylwende in Frankreich verdeutlicht die Komplexität und Sensibilität des Themas Migration in Europa. Die Entscheidung der französischen Regierung wird nicht nur das Leben der Migranten beeinflussen, sondern auch die politische Ausrichtung des Landes prägen. Die Auswirkungen dieser Gesetzesänderungen werden sowohl national als auch international mit Interesse verfolgt.