„Ein Labyrinth der Macht“: Kehinde Wileys Porträts afrikanischer Führungspersönlichkeiten definieren die Symbole der Autorität neu

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In der Kunstgeschichte war die Porträtmalerei lange Zeit ein Instrument der Elite, um ihren Status und ihre Macht zu demonstrieren. Die westliche Kunst blühte vor allem mit Darstellungen von Macht in einer Ära der Eroberung und Herrschaft. Aber was ist mit denen, die einst vom Imperium unterworfen wurden? Der renommierte Künstler Kehinde Wiley betrachtet dies in seiner fesselnden Serie „A Maze of Power“ (Ein Labyrinth der Macht), in der er afrikanische Staatsoberhäupter in einem Licht zeigt, das traditionelle westliche Stile mit den einzigartigen Erzählungen der einst kolonisierten Länder verbindet. Dieses geheimnisvolle, zehn Jahre andauernde Projekt, das kürzlich im Pariser Musée du quai Branly – Jacques Chirac enthüllt wurde, zeigt 11 beeindruckende Gemälde aktueller und ehemaliger Staatsoberhäupter des afrikanischen Kontinents, die in einer Weise dargestellt sind, die die visuellen Sprachen der historischen westlichen Macht wieder aufgreift und mit ihnen spricht.

Die Ausstellung regt zum Nachdenken darüber an, wie Macht visualisiert wird, und fordert den Betrachter auf, die Kunst des Porträts zu überdenken. Wiley, der für sein Porträt des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama bekannt ist, begab sich 2008 auf diese Reise und reiste quer durch Afrika, um das Wesen der dortigen Führer einzufangen. Seine Protagonisten, darunter Hery Rajaonarimampianina aus Madagaskar und Sahle-Work Zewde aus Äthiopien, wurden eingeladen, sich vor von Wiley entworfenen Kulissen, die Realität und Fantasie miteinander verbinden, so zu präsentieren, wie sie es für richtig halten.

Der Artikel erkennt an, dass einige der porträtierten Staatsoberhäupter eine umstrittene Geschichte haben. Wileys Arbeit geht jedoch über den politischen Diskurs hinaus und konzentriert sich stattdessen auf die künstlerische Erkundung der Präsidentschaft als Institution. Die Porträts, die den Porträtierten bis zur Eröffnung der Ausstellung verborgen bleiben, bieten eine neue Perspektive auf afrikanische Führungspersönlichkeiten und laden den Betrachter ein, die Komplexität der Macht durch eine künstlerische Linse zu entschlüsseln (bis 14. Januar).