Stellen Sie sich eine Welt vor, in der die Grenzen zwischen digital und analog, zwischen Realität und Illusion, verschwimmen. Das ist das Reich der deutschen Künstlerin und Raumgestalterin Jacqueline Hen mit ihrer neuesten Kreation „Light High“. Hens Installation, die das Publikum des Amsterdam Light Festival in ihren Bann ziehen wird, ist eine einzigartige sensorische Reise, die eine Flucht in eine alternative Dimension aus Licht und Klang bietet.
„Light High“ ist ein Zeugnis von Hens genialer Kunstfertigkeit und wurde mit dem International Light Art Award ausgezeichnet. Diese immersive Erfahrung mit vielen LEDs, Spiegeln, Wasser und Sound stellt die Wahrnehmung von Raum und Selbst in Frage. Hen beschreibt ihre Arbeit als eine Art „Eintritt in die Matrix“ und unterstreicht damit die tiefgreifende Wirkung auf die Veränderung des Bewusstseins.
Hens Herangehensweise an das Licht geht über die reine visuelle Ästhetik hinaus. „Mit Licht kann man neue Realitäten in einem Raum erschaffen“, erklärte sie gegenüber CNN und betonte ihre Faszination für die Veränderung der Realität und der Propriozeption. Die Herstellung einer solchen Installation war ein akribisches Unterfangen. Hen hob die Präzision hervor, die für die Ausrichtung der Spiegel und die Kalibrierung der Elektronik erforderlich ist – ein sich wiederholender, aber lohnender Prozess, der in einem transformativen Kunstwerk gipfelt.
„Light High“ ist nicht Hens erster Ausflug in die Welt des Lichts und der immersiven Erfahrungen. Ihr vorheriges Werk „Formation of the Sun“, das auf dem Grindelwald Light Art Festival in der Schweiz gezeigt wurde, stellte die Entstehungsgeschichte der Galaxie durch eine kolossale goldene Kugel und ein kompliziertes Lichtspiel dar. Wie ihre anderen Werke verwischt auch diese Installation die Grenzen zwischen Mythos und Wissenschaft und hüllt den Betrachter in eine faszinierende, emotionale Landschaft ein.
Zu Hens Repertoire gehört auch „Sympoiesis“, eine Installation aus Dortmund, die menschliche Darsteller und Licht miteinander verbindet. Hier interagierten Performer, die wie „futuristische Imker“ aussahen, mit Tausenden von Lichtern, die Insekten darstellten, und verschmolzen so Performance-Kunst mit der Alltagsrealität.
Hens Weg zur Lichtkunst war ein Glücksfall. Ihre Faszination für das Licht begann als Experiment an der Universität und hat ihre Karriere geprägt. Als Professorin an der Hochschule RheinMain gibt sie ihr Wissen und ihre Leidenschaft an die nächste Generation von Designern weiter und betont dabei die Freiheit des Ausdrucks und des Experimentierens.
Die Kunst von Jacqueline Hen geht über die bloße visuelle Stimulation hinaus. Sie erforscht die veränderte Wahrnehmung und lädt den Betrachter dazu ein, seiner alltäglichen Realität zu entfliehen. Ihre Arbeit, insbesondere „Light High“, ist nicht nur eine Kunstinstallation, sondern ein Portal zu einer Welt, in der Licht das Gewebe der Existenz verbiegt und einen Einblick in die unendlichen Möglichkeiten des künstlerischen Ausdrucks bietet.