Papst fordert internationalen Vertrag zur Regulierung von KI inmitten der Sorge vor einer „technologischen Diktatur“

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Papst Franziskus hat einen internationalen Vertrag zur Regulierung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI) gefordert. Er äußerte sich besorgt über das Potenzial einer „technologischen Diktatur“, wie er es nannte. Das Plädoyer des Pontifex kommt in einer Zeit, in der die KI-Technologie weiterhin rasant voranschreitet und ethische Fragen bezüglich ihrer Auswirkungen auf die Gesellschaft aufwirft.

In seiner jährlichen Botschaft zum Weltfriedenstag forderte Papst Franziskus die Staats- und Regierungschefs der Welt auf, ein verbindliches internationales Abkommen zur Regelung der künstlichen Intelligenz auszuarbeiten, das sich auf einen starken ethischen Rahmen stützt. Er betonte die Bedeutung des menschlichen moralischen Urteils und der ethischen Entscheidungsfindung und behauptete, dass diese Qualitäten nicht repliziert oder auf die Programmierung von Maschinen reduziert werden können, unabhängig von deren Intelligenz.

Der Papst warf kritische Fragen zu den langfristigen Folgen der KI und ihren möglichen Auswirkungen auf das Leben des Einzelnen, die Gesellschaft, die internationale Stabilität und den Frieden auf. Er äußerte auch große Bedenken über KI-gesteuerte Waffensysteme und nannte sie eine Quelle ethischer Bedenken.

Darüber hinaus wies Papst Franziskus auf den Missbrauch der KI-Technologie hin, einschließlich der Einmischung in Wahlen und der Zunahme von Überwachungsgesellschaften, sowie auf die wachsende Ungleichheit. Er argumentierte, dass diese Faktoren das Potenzial haben, Konflikte zu schüren und den globalen Frieden zu untergraben.

Trotz dieser Bedenken würdigte Papst Franziskus die beeindruckenden Errungenschaften von Wissenschaft und Technologie und erkannte an, dass KI spannende Möglichkeiten bietet. Seine Botschaft zielte darauf ab, ein Gleichgewicht zwischen der Wertschätzung des technologischen Fortschritts und dem Eintreten für eine verantwortungsvolle KI-Governance herzustellen.

Während einer Pressekonferenz im Vatikan stellte Kardinal Michael Czerny klar, dass Papst Franziskus nicht gegen Technologie ist, sondern KI als ein großes Risiko für die Zukunft der Menschheit ansieht. Diese Unterscheidung spiegelt den Wunsch des Papstes wider, dass die Entwicklung von KI mit ethischen Prinzipien und menschlichen Werten in Einklang gebracht wird.

Der Aufruf des Papstes zur Regulierung der KI fällt mit den jüngsten Entwicklungen im Bereich der KI-Gesetzgebung zusammen. Nur wenige Tage vor seiner Ankündigung erzielten Beamte der Europäischen Union eine vorläufige Einigung über ein neues KI-Gesetz. Gleichzeitig hat eine parteiübergreifende Gruppe von Gesetzgebern in den Vereinigten Staaten einen regulatorischen Rahmen für KI-Technologie evaluiert.

Papst Franziskus hat die Auswirkungen der KI Anfang des Jahres selbst erlebt, als ein von der KI generiertes Bild, das ihn in einer weißen Pufferjacke zeigt, viral ging.

Angesichts der rasanten Entwicklung der KI und ihrer möglichen Folgen unterstreicht die Forderung von Papst Franziskus nach einem internationalen Vertrag die Dringlichkeit, sich mit ethischen und Governance-Fragen rund um die künstliche Intelligenz zu befassen, um sicherzustellen, dass die KI den besten Interessen der Menschheit dient und nicht zu unbeabsichtigten Folgen führt.