Krise in Gaza: Der schlimme Zustand des Al-Aqsa-Krankenhauses inmitten des Konflikts

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Im Schatten des eskalierenden Konflikts steht das Al-Aqsa-Krankenhaus in Gaza am Rande des Zusammenbruchs, da nur noch fünf Ärzte übrig sind, die sich um die zunehmenden Opfer kümmern können. Diese katastrophale Situation, auf die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hingewiesen hat, unterstreicht den kritischen Zustand der Gesundheitsversorgung in der vom Krieg zerrissenen Region.

Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Chef der WHO, hat am Sonntagabend einen düsteren Bericht vorgelegt, der die überwältigende Belastung einer der letzten funktionierenden medizinischen Einrichtungen in Gaza offenbart. „Täglich kommen mehr als hundert Verletzte in dem überlasteten Krankenhaus an“, erklärte Tedros und zeichnete das Bild eines Gesundheitssystems, das an seine Grenzen stößt.

Die gefährlichen Bedingungen im Gazastreifen haben zu einem Massenexodus von medizinischem Personal geführt, von denen die meisten in Sicherheit geflohen sind. Eine kürzliche Mission der WHO im Al-Aqsa-Krankenhaus ergab, dass die Einrichtung aufgrund gefährlicher Bedingungen und eines Evakuierungsbefehls fast verlassen war. Tedros stellte fest, dass der Zustrom von Verwundeten und Toten in den letzten Tagen „deutlich zugenommen“ hat, was er auf den intensiven Bodenangriff der israelischen Verteidigungskräfte (IDF) zurückführte.

Sean Casey, der Koordinator der medizinischen Notfallteams der WHO, beschrieb eine erschütternde Szene im Krankenhaus: nur ein Arzt in der Notaufnahme inmitten des Chaos, der ein Kind auf einem blutverschmierten Boden behandelt. Wie Tedros betonte, ist diese Situation drei Monate nach Beginn des Konflikts unvorstellbar, da der grundlegende Bedarf an geschützter Gesundheitsversorgung nicht gedeckt ist.

Der Konflikt hat sich nicht nur auf das Al-Aqsa Krankenhaus ausgewirkt. Im November wurde Al-Shifa, das größte Krankenhaus des Gazastreifens, von israelischen Streitkräften gestürmt, weil die Hamas dort angeblich operiert. Die Hamas hat diese Behauptung energisch bestritten, aber Tedros verurteilte den Vorfall als „völlig inakzeptabel“.

Die Gefahr ist so akut geworden, dass sich zwei medizinische Hilfsorganisationen, Medical Aid for Palestinians (MAP) und das International Rescue Committee (IRC), aus Gaza zurückgezogen haben. Sie betonten, dass Al-Aqsa das letzte funktionierende Krankenhaus im Nahen Osten des Gazastreifens ist, der jetzt von Gebieten umgeben ist, die von der IDF als „rote Zonen“ bezeichnet werden.

Auch das medizinische Personal ist nicht immun gegen den Konflikt. Ärzte ohne Grenzen (MSF) meldete Todesopfer unter medizinischem Personal aufgrund von Angriffen auf medizinische Einrichtungen durch israelische Streitkräfte. Die IDF hat diese Vorfälle jedoch nicht bestätigt und auch keine speziellen Evakuierungsaufforderungen für das Krankenhaus bestätigt.

Der breitere Kontext dieser humanitären Krise ist der Bodenangriff der IDF auf den Gazastreifen nach einem gewaltsamen Angriff der Hamas auf Israel im vergangenen Oktober, der zu erheblichen Opfern und Geiselnahmen führte. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen schätzt die Zahl der palästinensischen Todesopfer aufgrund der anhaltenden Kämpfe auf über 22.000.

In dieser Situation warnt der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, vor einer „weit verbreiteten Hungersnot“ in der Enklave, die die Zahl der Opfer und Krankheiten unter den vertriebenen Zivilisten noch weiter erhöht.

Die Situation in Gaza, insbesondere im Al-Aqsa-Krankenhaus, ist eine deutliche Erinnerung an die verheerenden Auswirkungen des Konflikts auf die Gesundheitsversorgung und an die dringende Notwendigkeit einer internationalen Intervention zum Schutz der medizinischen Einrichtungen und des Personals.

Die Krise im Al-Aqsa-Krankenhaus ist ein Mikrokosmos der allgemeinen humanitären Katastrophe, die sich in Gaza abspielt. Während die Welt zusieht, bleibt die dringende Bitte von Tedros Adhanom Ghebreyesus und anderen, die Gesundheitsversorgung inmitten von Konflikten zu schützen und zu erhalten, ein kritischer, aber unerfüllter Bedarf. Es ist ein Aufruf an die internationale Gemeinschaft, einzugreifen und sich um die katastrophale Situation zu kümmern, nicht nur im Al-Aqsa-Krankenhaus, sondern in allen von Konflikten betroffenen Regionen, um sicherzustellen, dass die medizinische Versorgung ein Leuchtfeuer der Hoffnung bleibt und nicht dem Krieg zum Opfer fällt.