In einem bemerkenswerten Schritt hin zu einer regulierten Zukunft der Künstlichen Intelligenz (KI) haben europäische Politiker aus zwei Schlüsselausschüssen des Europäischen Parlaments – dem Ausschuss für bürgerliche Freiheiten sowie dem Verbraucherschutzausschuss – neue Regeln zur Regulierung von KI-Technologien gebilligt. Diese vorläufige Gesetzgebung, die kurz vor einer wegweisenden Abstimmung steht, könnte die Basis für das weltweit erste Gesetz dieser Art bilden.
Der Schutz fundamentaler Rechte im digitalen Zeitalter
Die Annahme dieser vorläufigen Gesetzgebung unterstreicht das Bestreben der EU, sicherzustellen, dass der Einsatz von KI-Technologien den Schutz fundamentaler Rechte gewährleistet. Ein für April angesetzter Votum im legislativen Gremium könnte diese Regelungen offiziell machen. Das geplante KI-Gesetz zielt darauf ab, Richtlinien für eine Technologie zu schaffen, die in zahlreichen Branchen Anwendung findet – von Bankwesen und Automobilindustrie über elektronische Produkte bis hin zu Fluglinien, Sicherheitsdiensten und der Polizei.
Gleichzeitig soll mit dem Gesetz die Innovation gefördert und Europa als Führungsmacht im Bereich der KI etabliert werden. Es gilt als globaler Maßstab für Regierungen, die die potenziellen Vorteile der KI nutzen möchten, während sie gleichzeitig gegen Risiken vorgehen, die von Desinformation und Jobverlusten bis hin zu Urheberrechtsverletzungen reichen.
Ein Kompromiss zwischen Innovation und Sicherheit
Die Gesetzgebung, die ursprünglich 2021 von der Europäischen Kommission vorgeschlagen wurde, sah sich Verzögerungen gegenüber, die durch Meinungsverschiedenheiten über die Regulierung von Sprachmodellen, die Online-Daten sammeln, und den Einsatz von KI durch Polizei und Geheimdienste verursacht wurden. Die Regeln werden auch Grundmodelle oder generative KI wie jene von OpenAI, die von Microsoft unterstützt wird, regulieren. Diese KI-Systeme, die auf großen Datensätzen trainiert werden, haben die Fähigkeit, aus neuen Daten zu lernen und verschiedene Aufgaben auszuführen.
Eva Maydell, die Abgeordnete für Technik, Innovation und Industrie, bezeichnete die Zustimmung am Dienstag als „ein Ergebnis, auf das wir stolz sein können“ und das „gesellschaftliches Vertrauen in KI fördert, während es Unternehmen den Raum gibt, zu kreieren und zu innovieren“.
Deirdre Clune, die Abgeordnete für Südirland, sah darin „einen weiteren Schritt hin zu umfassenden KI-Regeln in Europa“.
Einigung und Ausblick
In diesem Monat billigten die Länder der Europäischen Union einen im Dezember erreichten Deal über das KI-Gesetz, das darauf abzielt, den Einsatz von KI durch Regierungen bei der biometrischen Überwachung besser zu kontrollieren und die Regulierung von KI-Systemen zu klären. Frankreich sicherte sich Zugeständnisse, um die administrative Last für Hochrisiko-KI-Systeme zu verringern und einen besseren Schutz für Geschäftsgeheimnisse zu bieten.
Das Gesetz verlangt, dass Grundmodelle und allgemeine KI-Systeme vor ihrer Markteinführung Transparenzpflichten nachkommen. Dazu gehört die Erstellung technischer Dokumentationen, die Einhaltung des EU-Urheberrechts und die Verbreitung detaillierter Zusammenfassungen über die für das Training verwendeten Inhalte.
Große Technologieunternehmen haben sich zurückhaltend über die Anforderungen und ihre potenzielle Auswirkung auf das Innovationsgesetz geäußert. Nach dem Gesetz müssen Technologieunternehmen, die Geschäfte in der EU betreiben, Daten offenlegen, die zum Training von KI-Systemen verwendet wurden, und Produkttests durchführen, insbesondere bei Anwendungen mit hohem Risiko wie selbstfahrenden Fahrzeugen und im Gesundheitswesen.
Das Gesetz verbietet das wahllose Sammeln von Bildern aus dem Internet oder Sicherheitsaufnahmen zur Erstellung von Gesichtserkennungsdatenbanken, sieht jedoch Ausnahmen für die Verwendung von „Echtzeit“-Gesichtserkennung durch die Strafverfolgung zur Untersuchung von Terrorismus und schweren Verbrechen vor.
Diese Entwicklungen markieren einen entscheidenden Moment in der Regulierung künstlicher Intelligenz, der sowohl die Förderung von Innovationen als auch den Schutz der Bürgerrechte in der digitalen Ära in Einklang bringen soll.