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Verschärfte Sparmaßnahmen bei BASF: Deutlich mehr Stellenstreichungen als geplant

Der Chemieriese BASF sieht sich aufgrund erhöhter Energiepreise und eines herausfordernden Marktumfelds zu drastischeren Einsparungen gezwungen als ursprünglich vorgesehen. Das Unternehmen plant nun, am Hauptsitz in Ludwigshafen zusätzliche Arbeitsplätze abzubauen, um Kosten in Höhe von etwa einer Milliarde Euro zu reduzieren. Martin Brudermüller, der Vorstandsvorsitzende von BASF, machte während der Präsentation des Geschäftsberichts für das Jahr 2023 deutlich, dass der Konzern neben dem schwierigen Marktumfeld insbesondere in Deutschland mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen hat. „Leider wird das Einsparprogramm auch mit einem weiteren Abbau von Stellen einhergehen“, so Brudermüller.

Deutschland im Fokus der Sparbemühungen

Die gestiegenen Produktionskosten, vor allem bedingt durch hohe Energiepreise, treffen das Geschäft mit Basischemikalien und Werkstoffen besonders hart. Brudermüller betonte das Engagement des Vorstandsteams für den Standort Ludwigshafen und erklärte, dass die Details zum Stellenabbau derzeit in enger Absprache mit den Gewerkschaften ausgearbeitet würden.

Blickrichtung China: BASF plant massive Investitionen

Im Zuge der Restrukturierung strebt BASF danach, den Standort Ludwigshafen zu einem führenden, CO2-armen Chemiestandort mit hoher Profitabilität und Nachhaltigkeit zu entwickeln. Gleichzeitig richtet das Unternehmen seinen Fokus verstärkt auf China und plant, allein in diesem Jahr etwa 6,5 Milliarden Euro in den neuen Verbundstandort in Zhanjiang, einer Stadt im Süden Chinas, zu investieren.

Frühere Ankündigungen und zusätzliche Stellenstreichungen

Bereits im Vorjahr hatte BASF die Streichung von 700 Arbeitsplätzen in der Produktion in Ludwigshafen und weiteren 2.600 Stellen weltweit bekannt gegeben. Zusätzlich könnten bis zu 850 Angestellte in Hamburg und Kassel von Entlassungen betroffen sein, die bei Wintershall Dea, einem Unternehmen, das bisher zur BASF-Gruppe gehörte, beschäftigt sind.

Die Ankündigungen von BASF verdeutlichen die tiefgreifenden Veränderungen, die der Chemiekonzern angesichts wirtschaftlicher und struktureller Herausforderungen vornehmen muss. Während der geplante Stellenabbau in Deutschland die Schwierigkeiten des Unternehmens auf dem heimischen Markt unterstreicht, zeigen die ambitionierten Investitionspläne in China die strategische Neuausrichtung von BASF im globalen Wettbewerb.