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Tarifstreit eskaliert: GDL verkündet Streikmaßnahmen

Angekündigter Streik: Lokführergewerkschaft und Bahn ohne Kompromiss

Die Auseinandersetzung zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Deutschen Bahn erreicht einen neuen Höhepunkt. Aufgrund ausbleibender Angebote seitens der Bahn sieht sich die GDL gezwungen, den Betrieb durch Streiks im Personen- und Güterverkehr einzuschränken. Der Ausstand soll den Personenverkehr von Dienstagfrüh bis Mittwochfrüh und den Güterverkehr von Montagabend bis Dienstagabend betreffen.

Verhandlungsstillstand: Die Kernforderungen der GDL

Im Mittelpunkt des Disputs stehen die Forderungen der GDL nach deutlicher Entgelterhöhung und Arbeitszeitverkürzung. Trotz des Vorschlags von Vermittlern, die Bezüge schrittweise um insgesamt 410 Euro zu erhöhen und ab 2026 die Arbeitszeit zu kürzen, bleibt GDL-Vorsitzender Claus Weselsky unzufrieden. Die Gewerkschaft verlangt eine Reduktion der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden, was die Bahn aufgrund des Fachkräftemangels ablehnt.

Arbeitszeitdebatte: Ein zentrales Thema im Streit

Die Reduzierung der Arbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich ist ein Hauptstreitpunkt. Laut der Bahn würde diese Maßnahme die Einstellung von 10.000 zusätzlichen Mitarbeitern erfordern, eine Herausforderung angesichts des bestehenden Personalmangels. Derzeit leisten etwa 19.000 der über 220.000 Bahnbeschäftigten, die im Schichtdienst tätig sind, ihre Arbeit.

Zwischen Vorwürfen und Verhandlungsbereitschaft

Die Gespräche zwischen den Tarifparteien sind zunehmend von gegenseitigen Beschuldigungen geprägt. Weselsky kritisiert die Bahn für deren angebliche Unwilligkeit, echte Kompromisse einzugehen, und wirft ihr vor, mit unlauteren Mitteln zu agieren. Die Bahn hingegen beteuert ihre Bereitschaft, auf Grundlage der Vorschläge der Vermittler ernsthafte Verhandlungen zu führen.

Die Folgen des Ausstands: Beeinträchtigungen vorprogrammiert

Die geplanten Streiks werden voraussichtlich erhebliche Störungen im Bahnverkehr nach sich ziehen, die sowohl Reisende als auch die Wirtschaft betreffen. Insbesondere der Stillstand im Güterverkehr könnte weitreichende ökonomische Konsequenzen haben.

Ein schwieriger Pfad zur Einigung

Die jüngste Zuspitzung im Tarifkonflikt zwischen GDL und Deutscher Bahn verdeutlicht die tiefen Differenzen, die eine Einigung erschweren. Während die GDL auf substantielle Verbesserungen für ihre Mitglieder besteht, steht die Bahn vor der Herausforderung, die betrieblichen und wirtschaftlichen Belange zu wahren. Ein Ende des Konflikts ist derzeit nicht in Sicht, und der Weg zu einer Lösung erscheint lang und kompliziert.