In den frühen Morgenstunden des gestrigen Tages wurde Taiwan von einem der schwersten Erdbeben der letzten 25 Jahre erschüttert. Mit einer vom US-Geologischen Dienst (USGS) gemessenen Stärke von 7,4, deren Epizentrum 18 Kilometer südlich von Hualien lag, hat dieses Naturereignis verheerende Auswirkungen auf die Inselnation und ihre Bewohner gehabt.
Unmittelbare Auswirkungen und Opferzahlen
Mindestens sieben Menschen haben durch dieses katastrophale Ereignis ihr Leben verloren, und über 700 weitere wurden verletzt. Das Beben, das sich um 8 Uhr Ortszeit ereignete, war auf der gesamten Insel spürbar und hinterließ eine Spur der Verwüstung, insbesondere in der dünn besiedelten Bergregion nördlich der Stadt Hualien. In dieser Gegend sind die Schäden besonders gravierend, mehrere Menschen sind in Tunneln eingeschlossen, darunter auch zwei Deutsche, die sich zum Zeitpunkt des Bebens im Chongde-Tunnel befanden, einem Teil des Taroko-Nationalparks. Über ihren Zustand liegen aktuell keine Informationen vor.
Rettungsaktionen und die Suche nach Verschütteten
Die nationalen Rettungsdienste, darunter die Feuerwehr, sind mit Hochdruck damit beschäftigt, die eingeschlossenen Personen zu befreien. Von den insgesamt 77 als verschüttet gemeldeten Personen befinden sich 60 in einem Tunnel nördlich von Hualien. Die Rettungsaktionen gestalten sich jedoch schwierig, da die Bergregion nur dünn besiedelt ist und das Erdbeben die Infrastruktur stark beschädigt hat.
Historischer Kontext und tektonische Aktivität
Taiwan ist aufgrund seiner geologischen Lage regelmäßig Erdbeben ausgesetzt. Das Land liegt an der Grenze zweier tektonischer Platten, deren Bewegungen immer wieder zu Erschütterungen führen. Das bislang tödlichste Erdbeben in der Geschichte Taiwans ereignete sich 1999 und forderte rund 2.400 Menschenleben. Der Direktor des Seismologischen Zentrums in Taipeh, Wu Chien-fu, bestätigte, dass es sich bei dem aktuellen Beben um das schwerste seit 25 Jahren handelt, mit Nachbeben, die eine Stärke von bis zu 6,5 erreichten.
Ausblick und Maßnahmen
Die Behörden und Hilfsorganisationen arbeiten rund um die Uhr, um den Betroffenen Hilfe zu leisten und die Sicherheit der eingeschlossenen Personen zu gewährleisten. Die internationale Gemeinschaft hat ihre Unterstützung angeboten, und es wird alles darangesetzt, weitere Opfer zu vermeiden und die Schäden so schnell wie möglich zu beheben. Die Ereignisse in Taiwan erinnern erneut daran, wie verletzlich menschliche Siedlungen gegenüber den Kräften der Natur sein können und wie wichtig eine gute Vorbereitung auf solche Katastrophen ist.