Mit Wirkung vom 1. Mai 2025 führt Deutschland verschärfte gesetzliche Regelungen für die Entsorgung von Bioabfällen ein. Diese Gesetzesnovelle, eine Erweiterung der bestehenden Bioabfallverordnung von 2022, zielt darauf ab, die Effizienz und Umweltverträglichkeit der Abfallverarbeitung zu verbessern.
Grundlage der Gesetzesänderung
Die Initiative für strengere Vorschriften basiert auf den zunehmenden Herausforderungen, die sich aus der aktuellen Praxis der Bioabfallentsorgung ergeben. Trotz des hohen Potenzials, das Bioabfälle für die Erzeugung von Biogas und Kompost darstellen, führen Probleme bei der Trennung des Abfalls zu erheblichen Effizienz- und Umweltbelastungen. Bioabfälle machen einen bedeutenden Anteil von 30 bis 40 Prozent des gesamten Haushaltsmülls aus und könnten eine nachhaltige Energiequelle darstellen.
Problemfeld Fehlwürfe
Fehlwürfe, also die falsche Entsorgung von nicht kompostierbaren Materialien wie Plastik, Glas oder Hygieneprodukten, kontaminieren regelmäßig die Biomasse. Diese Kontamination führt oft dazu, dass große Mengen von Bioabfall nicht verwertet, sondern verbrannt werden müssen, was sowohl umweltschädlich als auch kostenintensiv ist.
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Spezifikationen des neuen Gesetzes
Mit dem neuen Gesetz, das im Mai 2025 in Kraft tritt, werden strengere Überprüfungen der Biotonnen eingeführt. Die Entsorgungsunternehmen sind dann befugt, Bioabfall mit einem Fremdstoffanteil von über drei Prozent zurückzuweisen. Die Überprüfung erfolgt durch intensivere und genauere Kontrollen, entweder durch visuelle Stichproben oder mittels Einsatz von Technologien, die in der Lage sind, Fremdstoffe wie Metalle und Kunststoffe zu detektieren.
Verunreinigte Tonnen werden mit einem Warnetikett versehen und bleiben ungeleert, was für die Haushalte bedeutet, dass sie sich eigenständig um die Entsorgung kümmern müssen – eine besonders im Sommer unangenehme Aufgabe.
Potenzielle Strafen und Bußgelder
Verstöße gegen die Trennvorschriften können mit Bußgeldern von bis zu 2.500 Euro geahndet werden. Die Höhe des Bußgeldes wird von den lokalen Behörden festgelegt und richtet sich nach der Schwere des Verstoßes. Die physische und olfaktorische Belastung durch das Stehenlassen der Biotonne kann insbesondere während der heißen Monate als zusätzliche Strafe wahrgenommen werden.
Richtlinien für die korrekte Befüllung der Biotonne
Es ist von zentraler Bedeutung, genau zu verstehen, welche Abfälle in die Biotonne gehören und welche nicht. Zugelassen sind:
- Gemüse- und Salatabfälle, Obstreste,
- Gekochte und ungekochte Lebensmittelreste,
- Kaffeesatz, Tee, zerrissene Kaffeefilter und Teebeutel,
- Brot- und Backwaren, Mehlprodukte,
- Milchprodukte in fester Form,
- Schalen von Nüssen und Eiern,
- Gartenabfälle wie Rasen- und Heckenschnitt.
Verboten sind dagegen:
- Verpackte Nahrungsmittel, Plastikbeutel,
- Hygieneartikel wie Windeln und Tampons,
- Öle und Fette,
- Glas und Metalle.
Die Einführung dieser strengeren Vorschriften soll die Kreislaufwirtschaft stärken und eine nachhaltigere Abfallwirtschaft fördern. Durch das Gesetz wird ein stärkeres Bewusstsein und eine höhere Verantwortung bei der Entsorgung von Bioabfällen geschaffen, was langfristig der gesamten Gesellschaft zugutekommen soll.