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ESC in Malmö: Strenge Sicherheitsvorkehrungen

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Sicherheitsmaßnahmen und Proteste überschatten Eurovision Song Contest in Malmö

Der 68. Eurovision Song Contest (ESC) in Malmö steht im Zeichen erhöhter Sicherheitsvorkehrungen und politischer Spannungen. Die schwedische Stadt ist durch den Gazakonflikt im Ausnahmezustand: Mehr als 1.000 Polizisten, darunter Scharfschützen auf Dächern, patrouillieren in der Stadt, ein Flugverbot wurde verhängt, und Überwachungsdrohnen begleiten die Sicherheitsbemühungen. Die Teilnahme der israelischen Sängerin Eden Golan löst Proteste aus, und pro-palästinensische Demonstranten planen Aktionen, um ihren Auftritt zu verhindern.

Pro-palästinensische Proteste und Koranverbrennungen

Bereits vor dem eigentlichen Beginn des ESC-Trosses gab es in Malmö zahlreiche Demonstrationen gegen Israel. Die Stadt, die eine der größten muslimischen Gemeinschaften Schwedens beheimatet und als Hotspot der steigenden Gangkriminalität gilt, sah sich mit Koranverbrennungen und Protestplakaten konfrontiert, auf denen „Eurovision“ durch „Genocide“ ersetzt wurde. Die Parole „Israel out of Eurovision or Eurovision out of Malmö“ (Israel raus aus dem ESC oder der ESC raus aus Malmö) prägte das Stadtbild kurzzeitig.

Der schwedische Antisemitismusforscher Christer Mattsson sagte voraus, dass Malmö während des ESC zum „Brennpunkt Europas“ werde. Heute sind in der Innenstadt Demonstrationen angekündigt, darunter ein Marsch des Zusammenschlusses „Stoppa Israel“ mit bis zu 30.000 Teilnehmern. Ein Schiff namens „Ship to Gaza“, das die Blockade des Gazastreifens durchbrechen will, ankert im Hafen von Malmö und dient als Plattform zur Unterstützung der Proteste.

Strenge Sicherheitsvorkehrungen und internationale Unterstützung

Die Polizei hat Verstärkung aus Dänemark und Norwegen angefordert. Neben den Scharfschützen auf Dächern wird die ESC-Halle von Polizisten überwacht. „Wir sind auf alles vorbereitet“, sagte die Polizeichefin von Malmö, Petra Stenkula, gegenüber Reuters.

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Auf der offiziellen Feiermeile im Folkets Park, dem Eurovision Village, sind Taschen jeglicher Art wegen der Terrorgefahr verboten. Selbst kleine Handtaschen sind nicht gestattet. Der benachbarte Euroclub im Konzerthaus, der nachts ESC-Fans anzieht, unterliegt ähnlichen Beschränkungen.

Der Nationale Sicherheitsrat Israels erhöhte kurz vor dem ESC die Reisewarnung für Malmö von Stufe 2 (potenzielle Bedrohung) auf Stufe 3 (mittlere Bedrohung).

Die israelische Sängerin Eden Golan

Politische Auswirkungen und Textänderung

Die europäische Rundfunkunion (EBU) forderte Israel auf, den Text seines ESC-Beitrags zu ändern, da der ursprüngliche Titel „October Rain“ als Anspielung auf das Hamas-Massaker vom 7. Oktober aufgefasst wurde. Nun tritt Eden Golan mit dem Lied „Hurricane“ an, während der ESC von Protesten und einem intensiven Sicherheitsaufgebot begleitet wird.