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Biden leistet sich peinliche Versprecher

Biden leistet sich peinliche Versprecher

US-Präsident Joe Biden sorgte bei einer Pressekonferenz zum Abschluss des Nato-Gipfels für Aufsehen, als er gleich zu Beginn zwei bedeutende Namen durcheinanderbrachte. Ein Journalist fragte ihn, wie er die Chancen von Vizepräsidentin Kamala Harris einschätze, Donald Trump bei der Präsidentenwahl zu schlagen. Biden antwortete: „Sehen Sie, ich hätte Vizepräsident Trump nicht als Vizepräsidentin gewählt, wenn ich nicht denken würde, dass sie für das Amt des Präsidenten qualifiziert ist.“ Mit dieser Aussage verwechselte Biden seine Stellvertreterin Kamala Harris mit seinem republikanischen Herausforderer Donald Trump.

Verwechslung von Selenskyj und Putin

Dies war jedoch nicht der einzige Fauxpas des US-Präsidenten an diesem Tag. Einige Stunden zuvor hatte Biden den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei einer Nato-Zeremonie irrtümlicherweise als Russlands Präsidenten Wladimir Putin vorgestellt. Er begann seine Rede mit den Worten: „Meine Damen und Herren, Präsident Putin,“ bevor er seinen Fehler bemerkte und korrigierte: „Er wird Präsident Putin schlagen. Präsident Selenskyj. Ich bin so darauf konzentriert, Präsident Putin zu schlagen.“

Reaktionen und Folgen

Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich anschließend zu diesen Vorfällen und verteidigte Biden: „Versprecher passieren, und wenn man die alle beobachtet, passiert auch genug.“ Scholz betonte, dass Biden trotz der Fehler eine wichtige Rolle beim Nato-Gipfel gespielt habe und seine strategischen Entscheidungen entscheidend für die Ukraine seien. Scholz sagte: „Der amerikanische Präsident habe mit der Nato-Tagung und ihrer Vorbereitung gezeigt, dass er sehr strategisch die richtigen Entscheidungen auf den Weg zu bringen in der Lage ist.“

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Diskussion um Bidens Eignung

Diese jüngsten Versprecher haben die Diskussion um Bidens mentale und körperliche Fitness weiter angeheizt. Seit einem missglückten Auftritt bei einem TV-Duell mit Donald Trump im Juni wird Bidens Eignung für eine weitere Amtszeit intensiv diskutiert. Innerhalb der demokratischen Partei wachsen die Stimmen, die Zweifel an seiner Fähigkeit äußern, das Amt weiterhin auszuführen.

Der Nato-Gipfel sollte für Biden eine Gelegenheit sein, seine angeschlagene Reputation wiederherzustellen und international zu glänzen. Während die ersten beiden Tage des Gipfels für Biden nahezu pannenfrei verliefen, trübten die Versprecher am letzten Tag den Erfolg des Treffens.

Bidens Herausforderungen bei freier Rede

Besonders auffällig sind Bidens Patzer, wenn er ohne vorbereitete Reden vom Teleprompter spricht. Bei der Pressekonferenz im Anschluss an den Gipfel konnte Biden zwar inhaltlich überzeugen, doch wirkte sein Auftritt nicht immer souverän. Neben der Verwechslung von Trump und Harris sprach er einmal auch von Asien statt von Europa und verwechselte China mit Russland. Diese Fehler führten dazu, dass seine Ausführungen zum Teil beschwerlich und seine Gestik äußerst behäbig wirkten.

Eine Journalistin fragte Biden, warum er den Platz nicht für einen jüngeren Politiker räume, etwas, das er im Wahlkampf 2020 versprochen hatte. Biden antwortete knapp: „Die Dinge haben sich seitdem geändert.“ Diese Aussage ließ Raum für Spekulationen über seine Pläne für die nächste Präsidentschaftswahl im November.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob Biden seine Position festigen kann oder ob die Zweifel an seiner Eignung für eine zweite Amtszeit weiter zunehmen werden. Die Versprecher bei der Nato-Zeremonie und der anschließenden Pressekonferenz haben jedoch bereits jetzt die Diskussion über seine Fitness für das Amt neu entfacht.