Eine bemerkenswerte Entdeckung wurde von einem Kunsthistoriker gemacht, der ein lange verschollenes Porträt von König Heinrich VIII. durch einen Post in den sozialen Medien identifizierte. Der unerwartete Fund hat das Interesse an einer Reihe von historischen Porträts, die in den 1590er Jahren in Auftrag gegeben wurden, neu entfacht.
Eine überraschende Entdeckung auf Social Media
Der britische Kunstforscher Adam Busiakiewicz scrollte gerade durch seinen X-Feed, als er auf einen Beitrag stieß, der seine Aufmerksamkeit erregte. Der Beitrag, der von Tim Cox, dem Lord Lieutenant von Warwickshire, geteilt wurde, zeigte eine Versammlung in der Shire Hall von Warwick. Busiakiewiczs Aufmerksamkeit wurde jedoch auf ein Gemälde im Hintergrund gelenkt, von dem er vermutete, dass es sich um ein verschwundenes Porträt von König Heinrich VIII. handelt.
Die historische Bedeutung des Porträts
Busiakiewicz erkannte den charakteristischen gewölbten oberen Teil des Gemäldes, ein Merkmal einer Serie von 22 Porträts, die Ralph Sheldon in den 1590er Jahren in Auftrag gegeben hatte. Diese Porträts, meist von Königen, Königinnen und bedeutenden internationalen Persönlichkeiten, schmückten einst die Long Gallery in Weston House in Warwickshire. Der Historiker stellte fest, dass der Rahmen des Gemäldes „identisch mit anderen erhaltenen Beispielen“ aus der Sheldon-Serie ist.
Verifizierung und Bestätigung
Busiakiewicz besuchte Shire Hall zusammen mit dem örtlichen Historiker Aaron Manning, um seine Theorie zu bestätigen. Bei näherer Betrachtung stellten sie fest, dass das Porträt „groß ist und vollständig mit den anderen Sheldon-Porträts übereinstimmt.“ Ein Sprecher des Warwickshire County Council bestätigte, dass das Gemälde für weitere Untersuchungen in das Museum Collections Centre gebracht wurde.
Die Rolle der sozialen Medien bei Kunstentdeckungen
Dies ist nicht das erste Mal, dass Busiakiewicz eine bedeutende Entdeckung über soziale Medien gemacht hat. Im Jahr 2018 identifizierte er ein Werk der Künstlerin Joan Carlile aus dem 17. Jahrhundert auf dem Hochzeitsfoto eines Freundes, das er auf Instagram gepostet hatte. „Soziale Medien sind eine verrückte Sache“, sagte er und hob ihren unerwarteten Nutzen für die Kunstforschung hervor.
Provenienz und zukünftige Forschung
Die Provenienz des Gemäldes wird derzeit untersucht. Das Gemälde wurde 1951 von der Stadtverwaltung erworben und es gibt Lücken in den Aufzeichnungen. Busiakiewicz betonte, wie schwierig es ist, die Herkunft des Gemäldes zu ermitteln, insbesondere bei privat verkauften Kunstwerken. Er ist jedoch zuversichtlich, dass es sich bei dem Gemälde um eine Auftragsarbeit von Ralph Sheldon für Heinrich VIII. handelt.
Das scharfe Auge von Adam Busiakiewicz und die Macht der sozialen Medien haben zur Wiederentdeckung eines bedeutenden historischen Porträts geführt. Dieser Fund unterstreicht die unerwarteten Möglichkeiten, wie Technologie in der Kunstgeschichte helfen kann und sorgt dafür, dass ein Stück Tudor-Geschichte wieder anerkannt und geschätzt wird.