Drohnen werfen bakterieninfizierte Mücken zur Bekämpfung des Denguefiebers ab

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Eine besondere Lieferung aus der Luft! In einem bahnbrechenden Schritt zur Bekämpfung von durch Moskitos übertragenen Krankheiten haben Wissenschaftler erfolgreich Drohnen eingesetzt, um mit Bakterien infizierte Moskitos auf den Fidschi-Inseln auszusetzen. Diese innovative Strategie zielt darauf ab, die Ausbreitung von Krankheiten wie Denguefieber einzudämmen, die für die Hälfte der Weltbevölkerung eine erhebliche Bedrohung darstellen.

Nach Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO) haben die Fälle von Dengue-Fieber, einer durch die Aedes aegypti-Mücke übertragenen Viruserkrankung, dramatisch zugenommen. In der ersten Hälfte des Jahres 2024 gab es einen schwindelerregenden Anstieg um 233% im Vergleich zum gleichen Zeitraum des letzten Jahres. Dieser alarmierende Anstieg unterstreicht den dringenden Bedarf an wirksamen Maßnahmen zur Krankheitsbekämpfung. Während sich viele Dengue-Patienten nach einer kurzen Krankheit erholen, kann etwa 1 von 20 schwere und potenziell tödliche Komplikationen entwickeln.

Als Antwort darauf hat das World Mosquito Program einen neuen Ansatz entwickelt, der Wolbachia-Bakterien einbezieht. Diese Bakterien, die weder für den Menschen noch für die Umwelt schädlich sind, kommen natürlicherweise in vielen Moskitoarten vor und können verhindern, dass sich Viren wie Dengue in den Moskitos festsetzen. Durch die Hemmung der Infektion in den Moskitos verringert Wolbachia die Wahrscheinlichkeit einer Krankheitsübertragung auf den Menschen.

Die Wirksamkeit dieser Methode wurde erstmals 2017 in Yogyakarta, Indonesien, demonstriert, wo die Einführung von Wolbachia-infizierten Moskitos zu einem Rückgang der Dengue-Infektionen um 77 % führte. Ermutigt durch diese Ergebnisse versuchten die Wissenschaftler, diesen Erfolg auf größere Gebiete auszudehnen. Dies führte zu einer Zusammenarbeit mit Robotikexperten, um ein automatisches System zur Freisetzung von Moskitos in unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs) zu integrieren.

In einer kürzlich durchgeführten Studie führte das Team Feldversuche in Fidschi durch, beginnend mit einem 4-wöchigen Versuch in Nakasi. Drohnen setzten mit fluoreszierendem Pulver markierte Moskitos aus, so dass die Forscher sie verfolgen und wieder einfangen konnten, was das Überleben und die Wirksamkeit des Freisetzungssystems bestätigte. Die zweite Phase der Studie umfasste einen umfangreicheren Versuch in einem 2 Quadratkilometer großen Gebiet in Nausori, wo 16 Wochen lang jede Woche durchschnittlich 155 Moskitos pro Hektar freigesetzt wurden, was dazu führte, dass etwa 31.000 Wolbachia-infizierte Moskitos in die lokale Bevölkerung eingeführt wurden.

Ein Jahr nach den Versuchen waren die Ergebnisse vielversprechend: Die Wolbachia-Prävalenz in der lokalen Moskito-Population lag bei fast 60 %. Dieser Erfolg bildet eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung von fortschrittlichen Dosierungsmechanismen, Plattformen zur Verabreichung über große Entfernungen und verbesserten Systemen zur Behandlung von Mücken.

Da der Klimawandel das Verbreitungsgebiet der Ae. aegypti-Mücken ausdehnt und damit die Zahl der Menschen, die durch die von ihnen übertragenen Krankheiten gefährdet sind, erhöht, werden innovative Lösungen wie Drohnenlieferungen immer wichtiger. Der erfolgreiche Einsatz von Drohnen auf den Fidschi-Inseln stellt einen bedeutenden Fortschritt im weltweiten Kampf gegen durch Moskitos übertragene Krankheiten dar und bietet eine skalierbare und effiziente Methode zum Schutz gefährdeter Bevölkerungsgruppen.

Mit fortlaufenden Verfeinerungen und einer breiteren Umsetzung könnte diese Strategie aus der Luft die Bemühungen zur Krankheitsbekämpfung weltweit revolutionieren und Millionen von Menschen in Hochrisikogebieten Hoffnung bringen. Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Robotikexperten ist ein Beispiel dafür, wie Spitzentechnologie genutzt werden kann, um dringende Probleme der öffentlichen Gesundheit zu lösen und den Weg für eine gesündere Zukunft zu ebnen.