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Intels geplante Mega-Fabrik in Magdeburg auf der Kippe

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Der amerikanische Chip-Hersteller Intel steht vor einem drastischen Sparkurs, der auch die geplante Errichtung einer Mega-Fabrik in Magdeburg, Sachsen-Anhalt, in Frage stellen könnte. Obwohl der Bau bereits begonnen hat und die Bundesregierung großzügige Förderungen in Aussicht gestellt hat, deutet vieles darauf hin, dass das Projekt möglicherweise gestoppt oder sogar komplett gestrichen wird.

Sanierungspläne: Welche Auswirkungen hat die Krise auf Magdeburg?

Intel befindet sich in einer tiefen Krise. Allein im letzten Quartal musste das Unternehmen milliardenschwere Verluste hinnehmen. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Intel den Einstieg in das KI-Zeitalter verpasst hat. Um die finanzielle Lage zu stabilisieren, plant das Unternehmen umfassende Maßnahmen zur Kostensenkung.

US-Medien berichten, dass CEO Pat Gelsinger und weitere Führungskräfte von Intel Mitte September einen Sanierungsplan vorstellen wollen. Dieser Plan sieht unter anderem vor, sich von unwichtigen Geschäftsbereichen zu trennen und die Investitionsausgaben neu zu strukturieren. Wie Insider gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters berichteten, könnte auch die geplante Fabrik in Magdeburg von diesen Kürzungen betroffen sein.

„Der Bau könnte entweder vorübergehend gestoppt oder das Projekt komplett gestrichen werden“, so ein Insider. Die endgültige Entscheidung über das Schicksal der Fabrik wird in einer Sitzung des Verwaltungsrats erwartet, bei der die genauen Sanierungsmaßnahmen beschlossen werden sollen. Dennoch sei die Präsentation der Pläne für das Werk in Magdeburg noch nicht abgeschlossen und könnte sich bis zur Sitzung ändern.

Stellenabbau und Einsparungen: 15.000 Mitarbeiter betroffen

Intels drastischer Sparkurs umfasst nicht nur die mögliche Streichung von Großprojekten wie dem in Magdeburg, sondern auch einen massiven Stellenabbau. Anfang August kündigte Gelsinger an, dass rund 15.000 Arbeitsplätze gestrichen werden sollen. Dies entspricht etwa 15 Prozent der gesamten Belegschaft des Unternehmens. Durch diese Maßnahme hofft Intel, mehr als zehn Milliarden Dollar einzusparen.

„Wir müssen uns auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren und gleichzeitig die Effizienz steigern“, erklärte Gelsinger in einer internen Mitteilung. Diese Ankündigung verdeutlicht, wie ernst die Lage für den Konzern ist.

Milliardenprojekt in Magdeburg: Erste Baugenehmigungen erteilt

Die geplante Fabrik in Magdeburg gilt als eines der ambitioniertesten Projekte von Intel in Europa. Insgesamt sollen zwei Chip-Fabriken für rund 30 Milliarden Euro entstehen. Diese Investition wird durch die Zusage der Bundesregierung unterstützt, eine mehrstellige Milliardensumme an Fördergeldern bereitzustellen. Die endgültige Genehmigung durch die EU-Kommission steht allerdings noch aus.

Das Landesverwaltungsamt hat jedoch bereits die erste Baugenehmigung für die Errichtung aller Haupt- und Nebengebäude erteilt. Dazu gehören zwei Fabrikgebäude, Nebengebäude für Kühlaggregate, Umspannstationen, Logistikgebäude und ein Rechenzentrum. Emissionsverursachende Anlagen sind in dieser Genehmigung jedoch nicht enthalten. Trotz dieser Fortschritte gibt es weiterhin Bedenken von Umweltschützern, die auf die möglichen negativen Auswirkungen des Baus hinweisen.

Zukunft der Chip-Produktion in Deutschland ungewiss

Sollte Intel die Pläne für die Fabrik in Magdeburg tatsächlich auf Eis legen oder gar komplett streichen, wäre das nicht nur für die Region Sachsen-Anhalt ein herber Rückschlag. Auch die Chip-Produktion in Europa würde einen schweren Dämpfer erleiden, da die Magdeburger Fabrik als Schlüsselprojekt zur Stärkung der europäischen Technologiefähigkeiten gilt.

Bis 2027 wollte Intel in Magdeburg die kleinsten und modernsten Chips der Welt produzieren. Diese Chips wären essenziell für die Weiterentwicklung zahlreicher Technologien, insbesondere in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Automatisierung. Ob dieses ehrgeizige Ziel nun erreicht wird, hängt maßgeblich von den bevorstehenden Entscheidungen in den USA ab.

Zusammengefasst zeigt sich, dass Intels Sparkurs und die derzeitige wirtschaftliche Krise nicht nur interne Restrukturierungen notwendig machen, sondern auch große Investitionsprojekte wie das Werk in Magdeburg gefährden könnten. Die endgültige Entscheidung steht zwar noch aus, doch die Anzeichen deuten auf eine unsichere Zukunft für das milliardenschwere Vorhaben hin.