Während die Spannungen im Nahen Osten zunehmen, rüstet sich Israel für eine mögliche Bodenoperation im Libanon. Die Hisbollah hat eine Reihe von Raketen abgefeuert, darunter eine, die auf Tel Aviv gerichtet war, was den bisher schwersten Angriff der militanten Gruppe darstellt. Israel hat schnell reagiert und Luftangriffe auf Hisbollah-Hochburgen geflogen, während der israelische Militärchef das Potenzial für einen breiteren Konflikt angedeutet hat.
Raketenbeschuss der Hisbollah löst weitreichende Zerstörungen aus
In den letzten Tagen hat die Hisbollah ihre Raketenangriffe auf den Norden Israels verstärkt und damit Zerstörung und Angst in der Region verursacht. Generalleutnant Herzi Halevi, Stabschef der israelischen Verteidigungskräfte, wandte sich an die Truppen an der Nordgrenze und sagte, die Luftangriffe seien dazu gedacht, „den Boden für Ihren möglichen Einmarsch vorzubereiten und die Hisbollah weiter zu degradieren“. Die Aktionen der militanten Gruppe haben eine scharfe Reaktion hervorgerufen, denn Israel hat mehr als 280 Ziele der Hisbollah angegriffen. Halevi sagte: „Heute hat die Hisbollah ihr Schussfeld erweitert, und im Laufe des Tages wird sie eine sehr scharfe Antwort erhalten.“
Internationale Rufe nach Waffenstillstand inmitten der Eskalation
Im Zuge der eskalierenden Gewalt haben internationale Verbündete wie die USA und Frankreich einen sofortigen 21-tägigen Waffenstillstand gefordert. In einer gemeinsamen Erklärung, die von verschiedenen Nationen, darunter Japan, Saudi-Arabien und die Europäische Union, unterzeichnet wurde, wird davor gewarnt, dass die Kämpfe ein „inakzeptables Risiko einer breiteren regionalen Eskalation“ darstellen. In der Erklärung wird auch auf diplomatische Lösungen gedrängt, um der Gewalt Einhalt zu gebieten, die bereits über 600 Menschenleben und mehr als 2.000 Verletzte gefordert hat.
Hisbollah-Schläge erreichen das Zentrum Israels
Die Situation spitzte sich zu, als die Hisbollah eine Rakete auf Tel Aviv abfeuerte, ein noch nie dagewesener Schlag. Der israelische Militärsprecher, Oberstleutnant Nadav Shoshani, spielte die Behauptung der Hisbollah, sie habe das Mossad-Hauptquartier ins Visier genommen, herunter und bezeichnete sie als „psychologische Kriegsführung“. Tatsache bleibt jedoch, dass es das erste Mal war, dass ein vom Libanon abgefeuertes Geschoss das Zentrum Israels erreichte. Während Israel die Rakete abfing, stiegen die Spannungen weiter an, und beide Seiten bereiteten sich auf weitere Konflikte vor.
Vertreibung und humanitäre Krise im Libanon
Der anhaltende Konflikt hat Zehntausende von Menschen auf beiden Seiten der Grenze vertrieben. Die Vereinten Nationen schätzen, dass mehr als 90.000 Menschen aufgrund der israelischen Luftangriffe gezwungen waren, aus ihren Häusern zu fliehen. Das libanesische Gesundheitsministerium meldete, dass allein am Mittwoch 72 Menschen getötet wurden, womit sich die Gesamtzahl der Todesopfer auf 636 erhöhte. Soumaya Moussawi, eine Überlebende eines Luftangriffs, erzählte von ihrem Erlebnis: „Dann schlug es plötzlich neben uns ein. Wir wurden alle in verschiedene Richtungen geschleudert.“ Die humanitäre Krise spitzt sich zu. Familien fliehen nach Beirut und Sidon und suchen Zuflucht in Unterkünften und Autos.
Israels Militärstrategie und Zukunftspläne
Israel hat die Möglichkeit einer Bodeninvasion angedeutet. Halevis Äußerungen deuten darauf hin, dass eine durchsetzungsfähigere militärische Reaktion unmittelbar bevorstehen könnte. Die Mobilisierung von zwei Reservebrigaden für Einsätze im Norden ist ein weiterer Beweis für Israels Bereitschaft, den Konflikt notfalls zu eskalieren. Israels UN-Botschafter Danny Danon erklärte, Israel begrüße zwar die Bemühungen um einen Waffenstillstand, sei aber bereit, „alle uns nach internationalem Recht zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen“, sollte die Diplomatie die Raketenangriffe der Hisbollah nicht stoppen können.
Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah dreht sich weiter, ohne dass ein Ende in Sicht ist. Beide Seiten bereiten sich auf eine weitere Eskalation vor, und die internationalen Bemühungen um einen Waffenstillstand bleiben zaghaft. Mit der steigenden Zahl der Opfer wird die Hoffnung auf Frieden immer geringer, aber Israel ist weiterhin entschlossen, seine Bürger zu verteidigen. Die Situation bleibt höchst brisant und wird von der Welt genau beobachtet.