Israelische Truppen kämpfen gegen die Hisbollah und die Angst vor einem größeren Krieg wächst

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Die israelischen Streitkräfte sind aktiv in Kämpfe mit militanten Hisbollah-Kämpfern im Libanon verwickelt und verschärfen damit einen Konflikt, der keine Anzeichen für eine Abschwächung zeigt. Nach begrenzten Bodenoperationen markieren die Zusammenstöße eine gefährliche Eskalation in der Region, da die Spannungen weiter zunehmen. Dieser jüngste militärische Vorstoß erfolgt als Reaktion auf einen Raketenangriff aus dem Iran und verstärkt die Befürchtung, dass der Konflikt weitere regionale Mächte anziehen und sich zu einem ausgewachsenen Krieg entwickeln könnte.

Eskalation in Gaza und Libanon

Während die israelischen Streitkräfte in der Nähe der libanesischen Grenze mit der Hisbollah zusammenstießen, bleibt die Lage im Gazastreifen dramatisch. Israel hat seine seit fast einem Jahr andauernde Offensive im Gazastreifen fortgesetzt, die sich gegen die Hochburgen der Militanten richtet. Bei den jüngsten Operationen in der Stadt Khan Younis sind nach Angaben der örtlichen Ärzte mindestens 51 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch Frauen und Kinder. Die Opfer unter der Zivilbevölkerung sind katastrophal, da die israelischen Luftangriffe und Bodenangriffe ganze Stadtteile in Schutt und Asche legen.

Im Südlibanon hat das israelische Militär einen Vorstoß in das von der Hisbollah kontrollierte Gebiet unternommen. Bodentruppen, die von Luftangriffen unterstützt wurden, bekämpften Hisbollah-Kämpfer im Nahkampf. Die Operation stellt eine bedeutende Entwicklung in dem Konflikt dar, da israelische Panzer- und Infanterieeinheiten entlang der südlichen Grenze aktiv sein sollen. Die libanesische Armee bestätigte, dass die israelischen Streitkräfte kurzzeitig 400 Meter über die Grenze vorrückten, bevor sie sich zurückzogen.

Die israelische Regierung hat die Bewohner von fast 50 Dörfern und Städten nördlich des Awali-Flusses im Libanon gewarnt, diese zu evakuieren, da das Militär versucht, die Fähigkeit der Hisbollah, weitere Angriffe zu starten, zu neutralisieren. Viele dieser Dörfer liegen weit jenseits der von der UNO deklarierten Pufferzone, die nach dem Krieg zwischen Israel und der Hisbollah im Jahr 2006 eingerichtet wurde, was das Ausmaß des Konflikts verdeutlicht. Mehr als 1.000 Menschen im Libanon, darunter auch Frauen und Kinder, sind in den letzten zwei Wochen durch israelische Angriffe getötet worden.

Wachsende regionale Einbindung

Der Konflikt hat weitere regionale Akteure auf den Plan gerufen, vor allem den Iran, der sowohl die Hisbollah als auch die Hamas unterstützt. Als Reaktion auf die Ermordung von Schlüsselfiguren in den eigenen Reihen und den Tod von Hisbollah- und Hamas-Führern bei israelischen Luftangriffen hat der Iran kürzlich 180 Raketen auf Israel abgefeuert. Israel konnte zwar viele dieser Raketen abfangen, aber einige landeten in Zentral- und Südisrael und verursachten Verletzungen und Zerstörungen. Eine Rakete schlug im israelisch besetzten Westjordanland ein und tötete einen palästinensischen Arbeiter, der seit Beginn des Konflikts dort festsaß.

Israels Reaktion auf den iranischen Raketenangriff war schnell und direkt. Premierminister Benjamin Netanjahu schwor, dass der Iran für sein Handeln Konsequenzen ziehen würde und deutete an, dass weitere Vergeltungsschläge folgen könnten. Die Vereinigten Staaten haben Israel ihre volle Unterstützung zugesichert. Präsident Joe Biden erklärte, dass seine Regierung angemessene Reaktionen auf den iranischen Raketenbeschuss erwägt. Die Beteiligung der USA erhöht den Einsatz und erhöht die Wahrscheinlichkeit eines breiteren internationalen Konflikts, wenn sich die Situation weiter verschlechtert.

Angespannte Beziehungen zur U.N.

Inmitten der Eskalation hat Israel eine harte Haltung gegenüber den Vereinten Nationen eingenommen. In einer seltenen Aktion erklärten israelische Beamte den UN-Generalsekretär António Guterres zur Persona non grata und untersagten ihm die Einreise ins Land. Diese Maßnahme erfolgte, nachdem Israel der UNO vorgeworfen hatte, die iranischen Raketenangriffe nicht entschieden genug zu verurteilen. Der Fallout unterstreicht die sich vertiefende Kluft zwischen Israel und der internationalen Gemeinschaft, da Aufrufe zu einem Waffenstillstand wiederholt ignoriert worden sind.

Im Gazastreifen verfolgen die israelischen Streitkräfte weiterhin militante Hamas-Kämpfer. Der Konflikt dauert nun schon den elften Monat an, seit die Hamas im Oktober letzten Jahres ihren ersten Angriff startete. Tausende von Palästinensern, viele von ihnen Zivilisten, sind bei israelischen Vergeltungsschlägen ums Leben gekommen. Das israelische Militär behauptet, mehr als 17.000 Kämpfer getötet zu haben, obwohl diese Zahlen nicht bestätigt sind. Palästinensische Gesundheitsbeamte berichten, dass mehr als die Hälfte der 41.000 Palästinenser, die in dem Konflikt getötet wurden, Frauen und Kinder waren.

Blick nach vorn

Mit der Ausweitung der israelischen Boden- und Luftoperationen sowohl im Gazastreifen als auch im Libanon zeichnet sich die Möglichkeit eines umfassenderen Krieges im Nahen Osten deutlich ab. Die Hisbollah hat geschworen, weiterhin Raketen auf Israel abzufeuern, bis ein Waffenstillstand im Gazastreifen erreicht ist, während Israel entschlossen bleibt, die militante Bedrohung sowohl aus dem Gazastreifen als auch aus dem Libanon zu neutralisieren. Mit Hunderttausenden von Vertriebenen und immer mehr zivilen Opfern steigt die humanitäre Belastung weiter an.

Die Situation bleibt unbeständig, da die internationalen Mächte die Entwicklungen genau beobachten und hoffen, eine weitere Eskalation zu verhindern, die den Iran, die USA und andere regionale Akteure einbeziehen könnte. Im Moment steht der Nahe Osten auf der Kippe und das Potenzial für einen größeren Konflikt droht, die Region zu destabilisieren.