Israelische Offensive im nördlichen Gazastreifen bedroht Krankenhäuser

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Die andauernde israelische Offensive im Norden des Gazastreifens hat Dutzende von Menschenleben gekostet. Wie palästinensische Beamte berichten, stellt sie eine kritische Bedrohung für die Krankenhäuser in der Region dar. Angesichts der heftigen Kämpfe in Orten wie Jabaliya befinden sich die Bewohner in einer sich verschlimmernden humanitären Krise. Der seit über einem Jahr andauernde Konflikt hat zu zahlreichen Opfern und großen Schäden geführt, so dass die Krankenhäuser inmitten der Zerstörung um ihre Versorgung kämpfen müssen.

Verschärfung des Konflikts in Jabaliya

Schwere Kämpfe in Jabaliya, einem dicht besiedelten städtischen Flüchtlingslager, haben zu schweren Verlusten und Vertreibungen geführt. Die Bewohner beschreiben die Bedingungen als schrecklich. „Es ist wie die Hölle. Wir können nicht raus“, sagte Mohamed Awda, der mit seinen Eltern und sechs Geschwistern lebt. Awda erklärt, wie gefährlich es ist, nach draußen zu gehen: „Die Quadrocopter sind überall und sie schießen auf jeden. Man kann nicht einmal das Fenster öffnen.“ Seit Sonntag hat das Gesundheitsministerium von Gaza 40 Leichen aus Jabaliya geborgen und weitere Opfer in den umliegenden Gebieten gemeldet.

Angst vor Vertreibung und ungewisser Sicherheit

Die Angst vor einer Zwangsumsiedlung ist unter den Einwohnern von Jabaliya groß. Israel hat den Zugang zu den Straßen eingeschränkt, so dass nur noch die Hauptautobahn in Richtung Süden befahrbar ist. Viele Einwohner glauben, dass dies ein Versuch sein könnte, die Region zu entvölkern. „Wir sind besorgt über die Vertreibung in den Süden“, sagte Ahmed Qamar, ein Einwohner von Jabaliya. Er fügte hinzu: „Die Menschen hier sagen ganz klar, dass sie hier im nördlichen Gazastreifen sterben werden und nicht in den südlichen Gazastreifen gehen wollen.“ Die anhaltenden Luftangriffe und Bodenkämpfe haben Tausende gezwungen, innerhalb des belagerten Gebiets Zuflucht zu suchen.

Krankenhäuser kämpfen inmitten der Gewalt

Die eskalierende Gewalt hat das Gesundheitssystem in Gaza unter immensen Druck gesetzt. Krankenhäuser wie Al-Ahly in Gaza-Stadt sind mit den Verwundeten überfordert. „Wir haben den Notstand ausgerufen, geplante Operationen ausgesetzt und Patienten, deren Zustand stabil ist, entlassen“, sagte Fadel Naeem, der Direktor des Krankenhauses. Das israelische Militär hat die Evakuierung von drei Krankenhäusern – Kamal Adwan, Awda und dem indonesischen Krankenhaus – wegen der Gefahr durch die Kämpfe in der Nähe angeordnet. Seit dem 1. Oktober hat keine humanitäre Hilfe mehr die Region erreicht, was die Hilfsbemühungen weiter erschwert.

Die Auswirkungen der israelischen Offensive auf die Zivilbevölkerung

Die Offensive hat verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza wurden seit Beginn des Konflikts über 42.000 Palästinenser getötet, darunter viele Frauen und Kinder. Trotz Israels Aufforderung an die Bewohner, nach Süden zu ziehen, sitzen Hunderttausende im Norden fest, die nicht bereit oder in der Lage sind, die Stadt zu verlassen. Konteradmiral Daniel Hagari, ein Sprecher des israelischen Militärs, betonte die laufenden Operationen in Jabaliya und erklärte, dass die israelischen Streitkräfte daran arbeiten, „die Umgruppierungsbemühungen der Hamas zu verhindern“, aber die Zahl der Zivilisten steigt weiter an.

Libanon inmitten eskalierender Spannungen bedroht

Während der Konflikt im Gazastreifen tobt, nehmen die Spannungen auch im benachbarten Libanon zu. Die Hisbollah hat zahlreiche Raketen auf Israel abgefeuert, was zu Vergeltungsschlägen geführt hat. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat das libanesische Volk eindringlich gewarnt, gegen die Hisbollah vorzugehen: „Sie haben die Möglichkeit, den Libanon zu retten, bevor er in den Abgrund eines langen Krieges stürzt, der zu Zerstörung und Leid führen wird, wie wir es in Gaza sehen.“ Der Krieg hat bereits Auswirkungen auf die libanesische Zivilbevölkerung. Bei einem jüngsten Luftangriff im Südlibanon wurden vier Menschen getötet und zehn weitere verletzt.

Eine humanitäre Krise, die gelöst werden muss

Die Lage im nördlichen Gazastreifen verschlechtert sich weiter. Die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung nimmt zu, es wird befürchtet, dass Menschen vertrieben werden, und das Gesundheitssystem ist überlastet. Da es keine Anzeichen für ein Abflauen des Konflikts gibt, konzentriert sich die internationale Gemeinschaft weiterhin darauf, eine Lösung zu finden, die weitere Verluste an Menschenleben verhindern kann. Da Tausende von Menschenleben auf dem Spiel stehen, sind dringende humanitäre Bemühungen und diplomatisches Engagement erforderlich, um das Leid der Menschen zu lindern, die in diesem verheerenden Kreislauf der Gewalt gefangen sind.