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Deutschland im Abwärtstrend

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Weit hinter den Erwartungen 

Deutschland zementiert weiterhin seine Rolle als globales Schlusslicht unter den großen Wirtschaftsnationen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine ohnehin schon pessimistische Wachstumsprognose für die deutsche Volkswirtschaft weiter gesenkt. Für das Jahr 2024 wird nun nur noch ein Wachstum von 0,8 Prozent erwartet, ein deutlicher Rückgang gegenüber der bisherigen Prognose von 1,3 Prozent. Damit steht Deutschland weiterhin am Ende der Liste der großen Industrieländer.

Finanzminister Christian Lindner wird bei der anstehenden Herbsttagung des IWF in Washington erneut kritischen Fragen zum schwachen deutschen Wirtschaftswachstum begegnen müssen. Lindner, der seit seinem Amtsantritt mit stagnierendem Wachstum konfrontiert ist, wird sich auch dieses Jahr mit den düsteren Aussichten auseinandersetzen müssen.

Ursachen für das schwache Wachstum

Der IWF begründet seine Korrektur mit der „anhaltenden Schwäche des verarbeitenden Gewerbes“ in Deutschland. Diese Probleme betreffen nicht nur Deutschland, sondern ziehen sich durch mehrere europäische Länder. Allerdings liegt die Bundesrepublik im Vergleich besonders weit zurück. Für das Jahr 2023 erwartet der IWF ein Nullwachstum für Deutschland, während andere Länder wie Spanien ein Wachstum von 2,1 Prozent verzeichnen.

Die IWF-Ökonomen heben jedoch auch positive Aspekte hervor: Höhere Lohnabschlüsse und sinkende Zinsen könnten den Konsum beleben. Tatsächlich hat die Europäische Zentralbank kürzlich den Leitzins erneut gesenkt, was den Konsum stimulieren könnte.

Globale Perspektive: Schwierige Jahre voraus

Auf globaler Ebene sind die Prognosen des IWF ebenfalls gedämpft. Für die nächsten fünf Jahre wird ein globales Wachstum von lediglich 3,1 Prozent erwartet – der niedrigste Wert seit Jahrzehnten. IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas warnt: „Trotz der guten Nachrichten zur Inflation nehmen die Abwärtsrisiken zu und dominieren nun die Aussichten.“ Zu den größten Bedrohungen zählen eine mögliche Eskalation regionaler Konflikte, die Rohstoffmärkte belasten könnte, sowie Fehlentscheidungen in der Handels- und Industriepolitik.

Gourinchas sieht besonders drei dringende Handlungsfelder: erstens die Fortsetzung der Zinssenkungen durch die Notenbanken, zweitens die Stabilisierung der Staatsverschuldung, und drittens die Umsetzung wachstumsfördernder Reformen.

Hoffnungsträger Künstliche Intelligenz

Trotz der insgesamt düsteren Aussichten setzt der IWF große Hoffnungen auf die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI). Kristalina Georgiewa, die Chefin des IWF, sieht in KI das Potenzial, das globale Wachstum um bis zu 0,8 Prozentpunkte zu steigern. Sie betont jedoch die Notwendigkeit gemeinsamer regulatorischer und ethischer Standards, um die positiven Effekte der Technologie zu maximieren.

Die doppelte Rezession in Deutschland

Für Deutschland wird das Jahr 2024 das zweite Rezessionsjahr in Folge sein. Wirtschaftsminister Robert Habeck kündigte für das laufende Jahr bereits ein Minus von 0,2 Prozent an. Während der IWF für dieses Jahr mit einem Nullwachstum rechnet, bleibt die Lage düster. Gourinchas mahnt: „Die nächsten fünf Jahre werden schwierig, und es bedarf umfassender Reformen, um die großen Herausforderungen zu meistern.“

Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass Deutschland sich in einer wirtschaftlichen Krise befindet, die weitreichende Maßnahmen erfordert. Die Herausforderungen sind vielfältig, von der alternden Gesellschaft bis hin zur Notwendigkeit, das verarbeitende Gewerbe zu stärken. Klar ist: Die Politik muss handeln, um die Position Deutschlands in der Weltwirtschaft zu verbessern.