Die Art Basel Paris, die vom 18. bis 20. Oktober (mit exklusiven VIP-Tagen am 16. und 17. Oktober) stattfindet, hat eine neue Identität angenommen und ist von ihrem früheren Veranstaltungsort im Grand Palais Éphémère in das ikonische Grand Palais umgezogen. Die diesjährige Ausgabe bietet mehr als nur eine spektakuläre Kunstmesse. Die Besucher können ein kostenloses öffentliches Programm mit zum Nachdenken anregenden Ausstellungen, Installationen und Diskussionen an neun einzigartigen Orten in Paris besuchen.
Diese Veranstaltung, bei der alte und neue Räume miteinander verschmelzen, zeigt fesselnde Kunstwerke, von kinetischen Skulpturen bis hin zu avantgardistischen Filmen, und ist somit ein Muss für jeden, der sich für zeitgenössische Kunst interessiert.
Von kinetischen Skulpturen bis zu ikonischen Häusern
Eine der eindrucksvollsten Installationen ist die kinetische Skulptur von Takis vor dem Hôtel de la Marine, wo Kunst auf Bewegung trifft. Der britische Künstler Jesse Darling, der Turner-Preisträger von 2023, erobert das Petit Palais mit seiner Installation VANITAS, die aus verbogenen Metallbarrieren besteht und „die Zerbrechlichkeit von Machtstrukturen“ symbolisiert.
Die Avenue Winston-Churchill bietet eine schillernde Auswahl, darunter eine verbogene Aluminiumarbeit aus der Serie „Foils“ von John Chamberlain, einen verspielten Riesenkürbis von Yayoi Kusama und das klassische modulare Haus von Jean Prouvé. Im Hôtel de Sully können Sie die Skulpturen von Lynn Chadwick bewundern, während im Palais-Royal-Garten dynamische zeitgenössische Werke von César, Thomas Schütte und Ghada Amer zu sehen sind.
Ein Blick in Miu Miu’s „Tales & Tellers“
Der Palais d’Iéna ist der Schauplatz von Tales & Tellers, einem von Miu Miu gesponserten Performance-Projekt. Das von der Künstlerin Goshka Macuga und Elvira Dyangani Ose, der Direktorin des MACBA, konzipierte Projekt erforscht die Weiblichkeit durch Live-Performances und Vorführungen von Kurzfilmen, die von Miu Miu in Auftrag gegeben wurden.
Macugas Kreation verwischt die Grenze zwischen Fiktion und Realität, da echte Schauspielerinnen im ganzen Raum weibliche Archetypen spielen. Die Besucher verschmelzen allmählich mit den Darbietungen, so dass es „schwer zu sagen ist, wer vorbeigeht und wer auftritt“. Auf dem Programm stehen auch Podiumsdiskussionen mit Filmemachern, die seit über einem Jahrzehnt mit Miu Miu zusammenarbeiten.
Ein surrealistisches Erlebnis im Institut de France
Niki de Saint Phalles Arbre-Serpents (1992) leuchtet auf dem Vorplatz des Institut de France. Diese Skulptur aus Spiegelfragmenten, Glasmosaik und Blattgold verkörpert das Bemühen der Künstlerin, ihre Angst vor Schlangen zu überwinden. De Saint Phalles skurriles Werk ist ein Vorbote ihrer Retrospektive, die im nächsten Frühjahr im Grand Palais eröffnet wird. Sie verspricht einen eingehenden Blick auf ihr surrealistisches Erbe.
Skulpturale Dialoge in der Chapelle des Petits-Augustins
Die Chapelle des Petits-Augustins, ein Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, das mit den Beaux-Arts de Paris verbunden ist, beherbergt die faszinierenden Skulpturen von Jean-Charles Quillacq. Quillacqs Kunst konzentriert sich auf menschliche Formen und soziale Konstruktionen, wobei er ungewöhnliche Materialien wie Brot, Zigarettenstummel und organische Formen verwendet. Die Installation spiegelt seinen minimalistischen Ansatz wider: „Ich verwende so wenig Technik wie möglich und arbeite grundlegend“, erklärte er und betonte die tiefe Verbindung seiner Skulpturen mit dem menschlichen Körper.
Verfall und Zerbrechlichkeit im Petit Palais
Das Petit Palais ist Schauplatz des Programms Conversations der Art Basel und der Installation VANITAS von Jesse Darling. Seine verbogenen Metallbarrieren stehen für den Zusammenbruch sozialer Macht, während seine „Stillleben“-Serie mit Glaskästen voller verwelkender Blumen Themen des Verfalls erforscht. Darlings Arbeit unterstreicht das empfindliche Gleichgewicht zwischen Autorität und der natürlichen Welt, in der selbst die mächtigsten Strukturen anfällig für Veränderungen sind.
Das öffentliche Programm der Art Basel Paris bietet eine reichhaltige Erkundung der zeitgenössischen Kunst durch verschiedene Installationen und Performances an den bekanntesten Orten der Stadt. Die Besucher können auf Schritt und Tritt die Überschneidung von Geschichte, Kunst und modernem Denken erleben. Ganz gleich, ob Sie sich von den kinetischen Skulpturen von Takis oder den surrealen Kreationen von Niki de Saint Phalle angezogen fühlen, die diesjährige Ausgabe hat für jeden Kunstliebhaber etwas zu bieten.
Schauen Sie sich das gesamte Programm an und unterhalten Sie sich bei Fragen mit den Kunstgeschichtsstudenten der École du Louvre, die an den verschiedenen Veranstaltungsorten stehen. Lassen Sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen, in die pulsierende Welt der Art Basel Paris einzutauchen und die dynamische Kreativität zu erleben, die das Herz der Stadt ausmacht.