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Rückgang der Apotheken in Deutschland beschleunigt sich

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Die Zahl der Apotheken in Deutschland schrumpft weiter. Wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) mitteilt, gab es Ende September 2024 nur noch 17.187 Apotheken – das sind 384 weniger als zu Beginn des Jahres. Damit hat sich der Rückgang gegenüber dem Vorjahr, in dem im gleichen Zeitraum 335 Apotheken schlossen, weiter beschleunigt.

Ursachen für die Schließungen

Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der Apotheken in Deutschland stetig gesunken. Damals gab es noch 21.592 Apotheken. Heute führen verschiedene Faktoren zu den Schließungen. Ein wesentlicher Grund ist der steigende Kostendruck. Zudem ist es immer schwieriger, Nachfolger für Apotheken zu finden, wenn deren Inhaber in den Ruhestand gehen. Laut der ABDA entscheiden sich viele Fachkräfte wegen mangelnder Verdienstmöglichkeiten für andere Tätigkeiten in der Industrie.

Hinzu kommt die zunehmende Konkurrenz durch ausländische Versandapotheken, die besonders durch das neue E-Rezept attraktiver werden. Die Bundesvereinigung sieht darin eine Bedrohung für die Apotheken vor Ort.

Apothekendichte in der EU – Deutschland im unteren Drittel

Mit 21 Apotheken pro 100.000 Einwohner liegt Deutschland deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 32 Apotheken. Länder wie Spanien (47), Italien (33) und Frankreich (31) haben eine wesentlich höhere Apothekendichte. Deutschland steht im Vergleich schlechter da, schneidet jedoch immer noch besser ab als die Niederlande (11) oder skandinavische Staaten. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Versorgungslage in Deutschland gefährdet ist.

Forderungen der Apothekerschaft

Die ABDA fordert von der Politik dringend Maßnahmen, um den Rückgang zu stoppen. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening betonte: „Jede Apotheke, die schließen muss, verschlechtert die Versorgung für tausende Patientinnen und Patienten, weil die Wege zur nächsten Apotheke dann länger werden.“ Sie kritisiert, dass die Apotheken chronisch unterfinanziert seien, während die Betriebskosten weiter steigen. Zehn Prozent der Apotheken in Deutschland arbeiten bereits defizitär, und ein Drittel weist eine problematische Wirtschaftslage auf.

Kritik an geplanten Reformen

Die Apothekerverbände äußern auch Bedenken gegenüber den Reformplänen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Dieser will, dass Filial-Apotheken auch dann öffnen dürfen, wenn nur eine Apothekerin oder ein Apotheker per Teleberatung zur Verfügung steht. Overwiening spricht von einer „Entkernung der Apotheke“, was die persönliche Beratung vor Ort gefährde. Ein Kabinettsbeschluss über die Reform steht jedoch noch aus.

Apotheken vor großen Herausforderungen

Das Apothekensterben gefährdet zunehmend die medizinische Grundversorgung in Deutschland, insbesondere in ländlichen Regionen. Die ABDA drängt darauf, die finanzielle Situation der Apotheken zu verbessern, um die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Nur durch gezielte Maßnahmen kann der Negativtrend gestoppt werden.