Die Lufthansa ist auf dem Weg, sich an der italienischen Staatsfluggesellschaft Italia Trasporto Aereo (Ita) zu beteiligen. Laut der italienischen Regierung sind alle Differenzen ausgeräumt, und die notwendigen Unterlagen wurden fristgerecht bei der EU-Kommission in Brüssel eingereicht. „Wir erwarten mit Zuversicht die endgültige Genehmigung der Europäischen Kommission, um den Abschluss der Transaktion voranzutreiben“, teilte das italienische Finanzministerium mit.
Komplexe Verhandlungen und letzte Hürden
Die Verhandlungen zwischen der Lufthansa und der italienischen Regierung zogen sich über ein Jahr hin und waren von zahlreichen Herausforderungen geprägt. Trotz einer bereits erzielten grundsätzlichen Einigung kam es zuletzt zu Verzögerungen. Italien weigerte sich zunächst, die Bedingungen zu unterschreiben, die unter anderem die Abgabe von Start- und Landerechten an Wettbewerber vorsahen. Diese Maßnahme war eine Auflage der EU-Kommission, um den Wettbewerb zu sichern. Nach weiteren Verhandlungen konnten die Differenzen beigelegt werden.
Details der Beteiligung
Geplant ist, dass die Lufthansa für 325 Millionen Euro eine Beteiligung von 41 Prozent an Ita übernimmt. In den kommenden Jahren könnte das deutsche Unternehmen dann schrittweise eine vollständige Übernahme für mehr als 800 Millionen Euro anstreben. Bereits im Juni 2024 hatte die EU-Kommission der Beteiligung grundsätzlich zugestimmt, jedoch an die Erfüllung bestimmter Auflagen gebunden. Eine dieser Bedingungen war die Abgabe von Start- und Landerechten an Konkurrenten.
Die Lage von Ita Airways
Ita Airways wurde 2020 aus der insolventen Alitalia heraus gegründet, die lange mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Aktuell beschäftigt das Unternehmen etwa 4.900 Mitarbeiter. Der Einstieg der Lufthansa könnte Ita eine dringend benötigte wirtschaftliche Stabilisierung und neue Wachstumschancen bieten. Für die Lufthansa ist dies ein strategischer Schritt zur Stärkung ihrer Position auf dem europäischen Luftverkehrsmarkt.
Ausblick und nächste Schritte
Die Lufthansa hat bestätigt, dass die Unterlagen bei der EU-Kommission eingereicht wurden. Die endgültige Entscheidung der Behörde wird Anfang nächsten Jahres erwartet. Die deutsche Fluggesellschaft rechnet mit einer positiven Entscheidung und hofft, die Übernahmepläne bald umsetzen zu können.
Mit dem geplanten Einstieg würde die Lufthansa ihre Marktposition in Europa weiter ausbauen und gleichzeitig die wirtschaftliche Zukunft von Ita stärken. Der Abschluss dieser Transaktion könnte den Weg für eine intensivere Zusammenarbeit und eine mögliche vollständige Integration der ehemaligen Alitalia ebnen.
