Das seit Mai 2023 verfügbare 49-Euro-Ticket, das eine bundesweite Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs ermöglicht, wird ab Januar 2025 auf 58 Euro monatlich erhöht. Diese Preiserhöhung ist notwendig, da Bund und Länder die bisherigen Kosten nicht länger decken können. Die Finanzierung des Tickets ist allerdings nur bis Ende 2025 gesichert, was Fragen zur Fortführung über dieses Datum hinaus aufwirft.
Kosten und politische Zusagen
Derzeit wird das Deutschlandticket von Bund und Ländern mit jeweils 1,5 Milliarden Euro jährlich finanziert. Friedrich Merz, CDU-Chef und möglicher Kanzlerkandidat, erklärte: „Das Deutschlandticket 2025 wird es geben.“ Doch wie es danach weitergeht, bleibt unklar. SPD und Grüne befürworten eine Fortsetzung, betonen aber den hohen Finanzierungsbedarf. Die Unionsfraktion im Bundestag betonte ihre Bereitschaft zur Unterstützung im kommenden Jahr, machte aber deutlich, dass die Verhandlungen für die Zeit danach schwierig werden könnten.
Unklare Zukunft nach 2025
Die Union, auf deren Zustimmung die aktuelle Rot-Grün-Minderheitsregierung angewiesen ist, unterstützt das Ticket für 2025, jedoch mit Vorbehalten zur langfristigen Finanzierung. „Der Bund hat eine Mitfinanzierungsverpflichtung, aber sicher keine alleinige Verpflichtung, es zu finanzieren“, so Merz. Der stellvertretende Unions-Fraktionschef Ulrich Lange (CSU) betonte, dass Entscheidungen über weitere Zuschüsse erst nach der Vertrauensfrage von Kanzler Olaf Scholz (SPD) getroffen würden. Diese Abstimmung soll am 16. Dezember stattfinden.
Forderungen der Länder und Pläne zur Preisstabilisierung
Die Verkehrsminister der Länder und Vertreter des ÖPNV fordern, dass der Bund ab 2026 klare finanzielle Zusagen macht. Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, mahnte: „Wir müssen dringend gemeinsam mit Bund und Ländern an einer Lösung arbeiten, damit das Deutschlandticket nicht Jahr für Jahr aus finanziellen Gründen wieder infrage gestellt wird.“
Um zukünftige Preiserhöhungen planbarer zu gestalten, schlagen die Länder eine Indexierung vor. Dabei würde der Ticketpreis entsprechend der Verbraucherpreissteigerung angepasst. Wann diese Maßnahme in Kraft treten könnte, ist noch unklar.
Ungewissheit für Nutzerinnen und Nutzer
Die Abonnentinnen und Abonnenten des Deutschlandtickets blicken in eine ungewisse Zukunft. Merz betonte, dass die Union das Ticket langfristig erhalten möchte, aber wie und in welchem finanziellen Rahmen dies geschieht, bleibt offen. Besonders Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte, dass der Bund künftig die gesamte Finanzierung übernehmen sollte, wenn das Ticket bestehen bleiben soll.
Die nächsten Monate und politischen Verhandlungen werden entscheidend dafür sein, ob das Deutschlandticket nach 2025 weiterhin existieren wird. Bis dahin bleibt die Hoffnung, dass eine tragfähige Lösung gefunden wird, um das Ticket dauerhaft zu sichern.