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Russland entzieht ARD-Journalisten die Akkreditierung

Russland entzieht ARD-Journalisten die Akkreditierung

Das russische Außenministerium hat zwei ARD-Mitarbeitern in Moskau die Akkreditierung entzogen. Betroffen sind der Korrespondent Frank Aischmann und der technische Mitarbeiter Sven Feller. Beide können damit vor Ort nicht länger journalistisch tätig sein.

Reaktion auf angebliche Einschränkungen in Deutschland

Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, bezeichnete den Schritt als Antwort auf angebliche Maßnahmen deutscher Behörden gegen russische Journalisten. Sie behauptete, in Deutschland seien Korrespondenten des Senders Perwy Kanal mit einem „Arbeits- und Aufenthaltsverbot“ belegt worden. Als Reaktion darauf sei entschieden worden, die Akkreditierungen der ARD-Mitarbeiter zu widerrufen.

Gleichzeitig betonte das Außenministerium, es sei bereit, neues ARD-Personal zu akkreditieren – jedoch nur unter der Bedingung, dass russische Journalisten in Deutschland wieder uneingeschränkt arbeiten könnten.

Deutsche Regierung weist Vorwürfe zurück

Das Auswärtige Amt wies die Vorwürfe entschieden zurück. „Die russischen Behauptungen sind falsch“, erklärte ein Sprecher. Es seien keine Büros geschlossen oder Journalisten an ihrer Arbeit gehindert worden. Die Bundesregierung verurteilte die Maßnahmen Russlands und bezeichnete sie als unverhältnismäßig.

Sollte es Probleme mit Aufenthaltstiteln gegeben haben, wären laut dem Auswärtigen Amt die zuständigen Landesbehörden dafür verantwortlich. Man stehe weiterhin in engem Kontakt mit deutschen Journalisten in Russland.

Zunehmende Einschränkungen für westliche Medien

Die Situation westlicher Journalisten in Russland hat sich seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 deutlich verschlechtert. Es stehen nur noch wenige Visa zur Verfügung, und Aufenthaltsgenehmigungen müssen alle drei Monate erneuert werden.

Ina Ruck, Leiterin des ARD-Studios in Moskau, berichtete bereits im Sommer 2024 über die schwierigen Arbeitsbedingungen: „Es gibt Themen, über die wir nicht mehr berichten, dazu gehört die Kriegsberichterstattung oder die Rüstungsindustrie.“ Dennoch sei es wichtig, in Russland präsent zu bleiben, um die gesellschaftlichen Entwicklungen vor Ort zu verstehen.

Pressefreiheit weiter unter Druck

Die Ausweisung der ARD-Mitarbeiter zeigt erneut, wie stark die Pressefreiheit unter dem geopolitischen Konflikt leidet. Für westliche Medien wird die Berichterstattung aus Russland zunehmend erschwert. Die aktuelle Entscheidung markiert einen weiteren Rückschlag für die deutsch-russischen Beziehungen und wirft Fragen über die Zukunft des journalistischen Austauschs zwischen beiden Ländern auf.