Caspar David Friedrich: Ein Wiederaufleben in der Kunstwelt

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Ein Erbe zurückgewinnen: Die künstlerische Renaissance von Caspar David Friedrich

Kurz vor dem 250. Jahrestag der Geburt von Caspar David Friedrich erlebt die Kunstwelt ein bemerkenswertes Wiederaufleben der Wertschätzung für den deutschen Maler der Romantik, der einst von Hitler verehrt wurde und dann in Vergessenheit geriet, nur um wiederentdeckt und neu gefeiert zu werden. Friedrich, der 1840 in Armut verstarb, steht heute an der Spitze einer bedeutenden Wiederbelebung, wobei seine Beziehung zur Natur und zum Erhabenen wieder Publikum und Wissenschaftler gleichermaßen in ihren Bann zieht.

In diesem Jahr finden in Deutschland drei große Ausstellungen statt, die Friedrich gewidmet sind, allen voran die Hamburger Kunsthalle mit einer Schau, die im Dezember eröffnet wurde. Die Ausstellung, in der Friedrichs ikonischer „Wanderer über dem Nebelmeer“ zu sehen ist, bildet den Auftakt für nachfolgende Ausstellungen in Berlin und Dresden. Die Alte Nationalgalerie in Berlin wird mit der Ausstellung „Unendliche Landschaften“ die Rolle der Galerie bei der Wiederentdeckung von Friedrichs Werk untersuchen und die kritische Rezeption und den Erfolg des Künstlers in Berlin zu seinen Lebzeiten beleuchten.

Friedrichs Einfluss reichte über Deutschland hinaus. Seine Werke wurden von prominenten Persönlichkeiten bewundert und fanden ihren Weg in bedeutende Sammlungen, darunter das russische Eremitage-Museum. Trotz der Herausforderungen durch die internationalen Beziehungen, insbesondere nach der Invasion in der Ukraine, wird Friedrichs Vermächtnis weiterhin gefeiert. Sein Werk inspiriert zeitgenössische Künstler und fesselt das Publikum weltweit.

Die Geschichte von Friedrichs Sturz in Ungnade, der vor allem auf seine Zusammenarbeit mit den Nazis zurückzuführen ist, und seinem anschließenden Wiederauftauchen als Schlüsselfigur der Kunstgeschichte, spiegelt ein breiteres Thema der Erlösung und Wiederentdeckung wider. Wie Birgit Verwiebe, eine Friedrich-Forscherin und Kuratorin, anmerkt, galt Friedrich lange Zeit als Geheimtipp, dessen Ruf nach dem Zweiten Weltkrieg angeschlagen war. Ausstellungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, vor allem in der Londoner Tate und in der Hamburger Kunsthalle, haben das Interesse an seinem Werk jedoch deutlich wiederbelebt.

Heute ist Friedrichs Einfluss in der zeitgenössischen Kunstszene spürbar. Künstler wie Gerhard Richter lassen sich von seinen Landschaften inspirieren. Die kommenden Ausstellungen in Deutschland und die für 2025 geplante große Einzelausstellung im Metropolitan Museum of Art in New York sind ein Beweis für Friedrichs anhaltende Anziehungskraft und die universelle Resonanz seiner Erforschung der Beziehung des Menschen zur Natur.

Wenn wir über Friedrichs Weg von der Unbekanntheit zur Wiederentdeckung nachdenken, wird klar, dass seine Kunst weiterhin die menschliche Erfahrung anspricht, über Zeit und geografische Grenzen hinweg. Die Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr sind nicht nur eine Hommage an Friedrichs Genie, sondern auch eine Erinnerung an die zyklische Natur der Kunstgeschichte, in der die Vergangenheit immer wieder neu entdeckt, neu interpretiert und von neuen Generationen verehrt wird.