Eine chemische Wendung in da Vincis Meisterwerken: Die mysteriöse Beziehung der ‚Mona Lisa‘

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Leonardo da Vinci, der für seine unzähligen Beiträge von Gemälden bis hin zu Erfindungen bekannt ist, fügt nun eine weitere Feder zu seinem Hut hinzu: ein innovativer Chemiker. Jüngste Forschungen haben ergeben, dass da Vinci beim Malen seines Hauptwerks, der „Mona Lisa“, experimenteller war, als je vermutet wurde. Die ausgegrabenen Details deuten darauf hin, dass der große Künstler wahrscheinlich der Vorbote einer Technik war, die später in Werken des folgenden Jahrhunderts populär wurde.

Mit Hilfe modernster Röntgenbeugung und Infrarotspektroskopie entdeckte ein Team internationaler Wissenschaftler eine seltene Mineralverbindung namens Plumbonakrit, die in die Schichten der „Mona Lisa“ eingebettet ist. Dieser Durchbruch, der im Journal of the American Chemical Society veröffentlicht wurde, liefert wertvolle Erkenntnisse über die Maltechniken der frühen 1500er Jahre. Plumbonakrit ist ein Ergebnis der Verschmelzung von Bleioxiden und Öl. Seine frühere Entdeckung in Kunstwerken von Rembrandt aus dem 17. Jahrhundert warf kein Licht auf seine Verwendung in der italienischen Renaissance, was diesen Fund bahnbrechend macht.

Gilles Wallez, Mitautor der Studie und renommierter Professor an der Universität Sorbonne, kommentierte die Enthüllung: „Alles, was von Leonardo stammt, ist aufregend, denn er war natürlich ein Künstler, aber er war auch ein Chemiker, ein Physiker – er hatte viele Ideen und er war ein Experimentator … der versuchte, das Wissen seiner Zeit zu verbessern.“ Er fügte hinzu: „Jedes Mal, wenn man etwas in seinen Prozessen entdeckt, stellt man fest, dass er seiner Zeit voraus war.“

Da das Meisterwerk im Louvre untergebracht und geschützt ist, mussten sich die Forscher auf eine Mikroprobe von 2007 vom Rand des Gemäldes verlassen. Mit Hilfe eines hochmodernen Synchrotrons analysierten sie die molekulare Zusammensetzung der Farbe. In diesem Zusammenhang wurde festgestellt, dass Leonardos ikonisches Wandgemälde „Das letzte Abendmahl“ die gleiche chemische Zusammensetzung aufweist wie die „Mona Lisa“, obwohl es auf eine Wand gemalt wurde.

William Wallace, eine Koryphäe auf dem Gebiet der Kunst und Architektur der Renaissance, betonte: „Wir wissen seit langem, dass Leonardo ein unverbesserlicher Experimentator war“ und verwies auf seine Hingabe, die besten Maltechniken zu entdecken, um seinen Kunstwerken Leben einzuhauchen.

Dieser Durchbruch stärkt Leonardos Ruf als Außenseiter und bietet Wissenschaftlern und Liebhabern neue Möglichkeiten, die Nuancen hinter solch zeitlosen Meisterwerken zu verstehen. Je weiter wir in die Tiefen der Kunst vordringen, desto klarer wird, dass die Grenzen zwischen Wissenschaft und Kreativität enger verwoben sind, als wir einst glaubten.