Historische 200 Jahre alte Skulptur mit blauer Kreide verunstaltet

Eine über 200 Jahre alte Statue, die die Wassernymphe Sabrina darstellt, wurde durch Vandalismus mit blauer Kreide verunstaltet, wie der National Trust, eine britische Naturschutzorganisation, berichtet. Die beschädigte Skulptur in Worcestershire, Westengland, wurde am Ostersamstag entdeckt. Nach Rücksprache mit Konservatoren und Reinigung der Statue hat der National Trust die Kreide am Donnerstagmorgen erfolgreich entfernt.

Ein weiteres Denkmal, das dem Landschaftsgestalter und Architekten Lancelot „Capability“ Brown gewidmet ist und sich auf dem Gelände des historischen Anwesens Croome befindet, wurde ebenfalls mit blauen Buntstiften verunstaltet. Der National Trust arbeitet immer noch an der Reinigung der Gedenkstätte. Ein Sprecher des National Trust äußerte sich enttäuscht über den seltenen Vorfall und verwies auf die Millionen von Besuchern, die die von ihm betreuten Stätten respektieren und genießen.

Die Statue der Sabrina wurde von dem bekannten britischen Bildhauer John Bacon in den frühen 1770er Jahren geschaffen. Sie ist aus Coade-Stein gefertigt und steht in einer mit Muscheln, Korallen und Edelsteinen geschmückten Grotte neben einem 1,5 Meilen langen künstlichen Serpentinsee. Das genaue Entstehungsdatum der Skulptur ist umstritten. Der National Trust geht davon aus, dass sie entweder Mitte der 1780er Jahre oder 1802 entstanden ist.

Die Familie Coventry besaß das Anwesen Croome, auf dem sich die beiden vandalisierten Denkmäler befinden, vom 16. Jahrhundert bis 1948. Im Laufe der Zeit diente das Anwesen verschiedenen Zwecken, darunter ein geheimer Luftwaffenstützpunkt während des Zweiten Weltkriegs und das Hauptquartier von Hare Krishna UK im Jahr 1979.

Die Verunstaltung historischer Denkmäler ist zwar ungewöhnlich, aber nicht ohne Präzedenzfall. Plymouth Rock, der Ort, an dem die Pilgerväter zum ersten Mal einen Fuß in die Vereinigten Staaten gesetzt haben sollen, wurde im Februar 2020 mit Graffiti beschmiert. Im Juli 2019 wurden sieben Personen verhaftet, weil sie die ikonische Skulptur „Bean“ im Millennium Park in Chicago mit Graffiti besprüht hatten.

Der National Trust ergreift nun zusätzliche Maßnahmen, um künftige Vandalismusakte an den von ihm betreuten historischen Skulpturen und Denkmälern zu verhindern. Es gibt zwar keine narrensichere Methode, um diese Standorte zu schützen, aber die Organisation erwägt die Einführung weiterer Sicherheitsmaßnahmen, wie z.B. eine verstärkte Überwachung und Personalpräsenz. Der Trust prüft auch die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden und Bildungseinrichtungen, um das Bewusstsein für die Bedeutung des Erhalts und des Respekts vor historischen Sehenswürdigkeiten zu schärfen.

Diese Vorfälle von Vandalismus sind zwar selten, aber sie erinnern uns eindringlich daran, dass wir beim Schutz des kulturellen Erbes wachsam sein müssen. Der National Trust ermutigt Besucher, verdächtige Aktivitäten oder Anzeichen von Schäden an ihren Stätten zu melden, da sofortiges Handeln die Auswirkungen von Vandalismus erheblich mindern kann.

Als Reaktion auf die Verunstaltung der Sabrina-Statue und des Capability-Brown-Denkmals hat die örtliche Gemeinde ihre Unterstützung für die Bemühungen des National Trust zum Erhalt und Schutz des historischen Anwesens Croome zum Ausdruck gebracht. Das Interesse der Öffentlichkeit an dem Vorfall hat auch zu einer größeren Wertschätzung der reichen Geschichte des Anwesens geführt, und viele haben den Wunsch geäußert, die Stätte zu besuchen und mehr über die Geschichten hinter diesen wichtigen Wahrzeichen zu erfahren.

Dieser bedauerliche Vorfall ist zwar entmutigend, hat aber auch einen Dialog über die Bedeutung des kulturellen Erbes und die Verantwortung der Gemeinschaften, diese Schätze zu respektieren und zu schützen, angestoßen. Während der National Trust seine Arbeit zum Schutz der historischen Stätten Großbritanniens fortsetzt, ist es klar, dass die gemeinsamen Anstrengungen von Organisationen, lokalen Gemeinschaften und Einzelpersonen eine entscheidende Rolle dabei spielen werden, sicherzustellen, dass zukünftige Generationen diese unschätzbaren kulturellen Artefakte schätzen und von ihnen lernen können.