Johnny Depp verkörpert im Film „Jeanne du Barry – Die Favoritin des Königs“ den Charakter von Ludwig XV
Nach einem viel diskutierten Gerichtsstreit betrat Johnny Depp wieder das Rampenlicht, als er in Cannes zur Premiere des Historienfilms „Jeanne du Barry“ erschien. Am roten Teppich wirkte es, als ob seine Karriere, die durch Vorwürfe häuslicher Gewalt in einem Rechtsstreit mit seiner Ex-Frau Amber Heard ins Stocken geraten war, niemals einen Dämpfer erhalten hätte. Der 60-jährige Star interagierte freudig mit seinen Fans.
Im Drama der renommierten Regisseurin Maïwenn übernimmt Depp die Rolle von König Ludwig XV. Der Film beleuchtet die leidenschaftliche Beziehung zwischen ihm und seiner Geliebten Jeanne, die für Aufsehen am königlichen Hof in Versailles sorgt. Insbesondere die Töchter des Königs sind wenig begeistert von der Verbindung zu Jeanne, einer unkonventionellen Frau aus bescheidenen Verhältnissen, die sich gegen die königlichen Riten stellt und zuvor als Kurtisane arbeitete.
In Cannes spaltete „Jeanne du Barry“ die Meinungen. Während einige Depps Teilnahme am Festival kritisierten, verteidigten andere seine schauspielerische Leistung und Anwesenheit, darunter Maïwenn und Festival-Direktor Thierry Frémaux.
Depps Leistung im Fokus
Ein Jahr zuvor war Depp noch in einem Diffamierungsverfahren gegen Heard verwickelt. Die Urteilsfindung im Juni 2022 war gemischt und nahm sowohl Depp als auch Heard in Schutz.
Trotz der Begeisterung der Fans konnte Depp die Vergangenheit in Cannes nicht ganz abschütteln. Dennoch verlagert sich der Fokus auf seine Rolle im Film. Wie meisterte er dieses Comeback? Das Urteil nach 117 Minuten: Es hätte besser sein können. Seine Darstellung des alternden Königs lässt in Bezug auf Dynamik zu wünschen übrig und seine wenigen Dialogszenen könnten darauf zurückzuführen sein, dass er im Film Französisch sprechen musste.
Der wahre Star: Die Kulisse
Obwohl Depp im Vordergrund steht, rückt am Ende Jeanne als starke, eigenständige Persönlichkeit in den Mittelpunkt. Allerdings werden ihre inneren Konflikte nur oberflächlich behandelt. Was wirklich beeindruckt, sind die Sets, insbesondere das prachtvolle Schloss Versailles und dessen Interieur, das im Film prominent zur Schau gestellt wird.
Insgesamt wird „Jeanne du Barry“ wahrscheinlich nicht der Film sein, der Johnny Depp in die US-Filmbranche zurückführt.