Obwohl er kein Michelangelo ist, beschäftigt sich Papst Franziskus mit der Wandmalerei

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Während Michelangelo die Sixtinische Kapelle im Vatikan berühmt verzierte, erkundete Papst Franziskus kürzlich seine künstlerische Seite und beteiligte sich an einer Mural-Malerei während eines Besuchs in einer Schule westlich von Lissabon.

Das Wandgemälde fällt unter die Initiative „Leben zwischen Welten“, eine Idee von Scholas Occurrentes. Dieses globale Bildungsprojekt verbindet etwa eine halbe Million Schulen auf fünf Kontinenten, wobei Papst Franziskus ihr Hauptförderer ist.

Dieses weitläufige Kunstwerk in der Küstenstadt Cascais vereint etwa 30 Murals (Wandmalereien), die von Schülern und Einwohnern erstellt wurden. In dem Raum, in dem Papst Franziskus zu den Schülern sprach, schmückten fesselnde Themen die Decke und Wände – Figuren, die im Kosmos schweben, waren ein hervorstechendes Motiv.

Franziskus lobte die gemeinsame Anstrengung und bemerkte: „Ihr habt im Grunde eure Version der Sixtinischen Kapelle gemalt.“

Dem Papst wurde eine einzigartige Malerfahrung vorgestellt, bei der ein Pinsel mit einem Virtual-Reality-Gerät verbunden war, das seine Pinselstriche in Echtzeit an Schüler in Mosambik übertrug.

Der erste Versuch wurde vom Papst mit leichter Verwirrung aufgenommen, was in einem leicht abgesetzten grünen Bogen resultierte. Zu dieser Erfahrung sagte José María Del Corral, der Präsident von Scholas Occurrentes, humorvoll: „Es ist sehr virtuell, weniger physisch“, besonders nach dem ersten Versuch des Papstes.

Ein kurzer historischer Einschub: Die berühmte Sixtinische Kapelle verdankt ihren Namen Papst Sixtus IV., ihrem Erbauer von 1473 bis 1481. Das meisterhafte Deckengemälde war Michelangelos Beitrag, beauftragt von Papst Julius II. zwischen 1508 und 1512.

Bei seinem Besuch in Lissabon für ein großes Treffen junger Katholiken, gab Papst Franziskus den Schülern Ratschläge. Er ermutigte zu Mut und Mitgefühl: „Um reine Herzen zu bewahren, müsst ihr manchmal die Ärmel hochkrempeln und euch in das Chaos des Lebens stürzen.“

Er schloss mit einer bescheidenen Bitte: „Betet für mich. Und für diejenigen, die nicht mit dem Gebet vertraut sind, sendet positive Gedanken in meine Richtung.“

Papst Franziskus sollte sich an diesem Abend mit einer riesigen Gemeinde junger Katholiken aus aller Welt in Lissabon treffen, als Teil der großen Feierlichkeiten des Weltjugendtages.

In einer Welt, in der Technologie und Tradition oft im Widerspruch zu stehen scheinen, überbrückt Papst Franziskus’ Ausflug in die virtuelle Malerei diese Kluft. Wenn er seinen Pinsel eintaucht, sowohl virtuell als auch geistlich, wird deutlich, dass Glaube, Kunst und Innovation sich zu einer kraftvollen Botschaft für die heutige Jugend vereinen können. Indem er sowohl das Neue als auch das Jahrhundertealte annimmt, betont Papst Franziskus die zeitlose Natur menschlicher Verbindung, Kunstfertigkeit und der andauernden Kraft des Glaubens.