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Studentenprotest gegen Greta-Thunberg-Statue: Eine Kontroverse an der University of Winchester

Die University of Winchester steht seit geraumer Zeit im Zentrum einer hitzigen Debatte. Im Mittelpunkt steht eine Bronzestatue der bekannten Klimaaktivistin Greta Thunberg, die anstelle von Bewunderung vielmehr Kritik und Diskussionen sowohl unter den Studierenden als auch in der lokalen Gemeinschaft hervorgerufen hat.

Ursprung der Kontroverse

Im März 2021 wurde die lebensgroße Bronzestatue von Greta Thunberg auf dem Universitätsgelände enthüllt. Die Statue, die die junge Aktivistin mit erhobenem Zeigefinger zeigt und den Namen „Make a Difference“ trägt, sollte eigentlich als Inspirationsquelle und Mahnung dienen. Jedoch löste sie eher Kritik als Anerkennung aus.

Hauptkritikpunkte der Studierenden

Der zentrale Kritikpunkt der Studierenden richtete sich gegen die Kosten der Statue. Mit einem Preis von 24.000 Pfund (ungefähr 28.000 Euro) stellte sie eine erhebliche finanzielle Belastung für die Universität dar. Die Studierenden empfanden diese Ausgabe als Verschwendung und warfen der Universität „Greenwashing“ vor. Sie argumentierten, dass das Geld besser in umweltfreundliche Projekte oder Bildungsinitiativen hätte investiert werden sollen.

Vandalismus und Reaktion der Universität

Im Laufe des Jahres wurde die Statue Ziel von Vandalismus und galt als „Ziel für unsoziales Verhalten“. Als Reaktion darauf beschloss die Universität, die Statue im Juli 2023 zu entfernen und an einem abgeschiedenen Ort innerhalb des Campus wieder aufzustellen. Ein Sprecher der Universität erklärte gegenüber dem Hampshire Chronicle, dass die Statue zur Reparatur entfernt und, wie geplant, im Innenhofgarten von West Downs aufgestellt wurde. Dort könne sie zusammen mit anderen Kunstwerken von der Öffentlichkeit betrachtet und geschätzt werden.

Reaktionen aus der lokalen Gemeinschaft

Die Entscheidung, die Statue zu versetzen, wurde von vielen als Eingeständnis interpretiert, dass die Aufstellung ein Fehler war. Online äußerten sich Einheimische kritisch über die Statue und ihre Verlegung. Manche meinten, die Statue sei wegen ihrer Unbeliebtheit und als Zeichen der Geldverschwendung beiseitegeschafft worden, andere bezeichneten die Stellungnahme der Universität als „albern“ und „durchsichtig“.

Greta Thunbergs Rolle

Interessanterweise spielt Greta Thunberg selbst in dieser Debatte eher eine passive Rolle. Ihre Aktivitäten und Äußerungen, wie beispielsweise ein pro-palästinensischer Auftritt bei einer Klimademonstration im November 2023, sind zwar öffentlich von Interesse, stehen jedoch in keinem direkten Zusammenhang mit der Kontroverse um ihre Statue.

Die Debatte um die Greta-Thunberg-Statue an der University of Winchester spiegelt die komplexen und teils widersprüchlichen Ansichten über Umweltaktivismus, den Stellenwert von Kunst und den Einsatz öffentlicher Mittel wider. Obwohl die Statue als Inspirationsquelle und Appell gedacht war, hat sie vielmehr eine lebendige Diskussion über Prioritäten und Werte in unserer Gesellschaft entfacht.