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Unbekannte Komposition von Mozart entdeckt

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Sensationsfund in Leipzig

In der Klassikwelt sorgt eine außergewöhnliche Entdeckung für großes Aufsehen: In der Musikbibliothek der Leipziger Städtischen Bibliotheken wurde eine bislang unbekannte Komposition von Wolfgang Amadeus Mozart gefunden. Es handelt sich um die „Serenate ex C“, ein zwölfminütiges Werk aus der Jugendzeit des Komponisten. Der Fund wirft ein neues Licht auf das frühe Schaffen des Musikgenies und eröffnet spannende Perspektiven für die Musikwissenschaft.

Einblicke in Mozarts Jugend: Entstehung und Bedeutung des Werkes

Die „Serenate ex C“ wird auf die Mitte bis Ende der 1760er Jahre datiert, eine Zeit, in der Mozart zwischen zehn und 13 Jahre alt war. Der junge Komponist lebte damals in Salzburg und machte bereits durch sein außerordentliches Talent auf sich aufmerksam. Ulrich Leisinger, Forschungsleiter der Internationalen Stiftung Mozarteum in Salzburg, erklärt: „Mozart hätte mit 17 Jahren wohl nicht mehr so komponiert, wie es in der ‚Serenate ex C‘ zu hören ist.“ Das Werk gibt einen faszinierenden Einblick in die Entwicklung des jungen Musikers und zeigt seine außergewöhnlichen Fähigkeiten bereits in so frühen Jahren.

Die Serenade beginnt mit einem kurzen Marsch, der, wie Leisinger erläutert, dazu diente, die Aufmerksamkeit der Zuhörer bei Freiluftaufführungen zu gewinnen. Darauf folgen sechs weitere Sätze, die durch ihre Leichtigkeit und Spielfreude bestechen und stilistisch an andere Werke Mozarts aus dieser Zeit erinnern. Die Ähnlichkeit mit seinen bekannten Kompositionen sowie die äußeren Merkmale der Partitur, wie der handschriftlich vermerkte Name des Komponisten, sprechen stark dafür, dass das Werk tatsächlich von Mozart stammt.

Wissenschaftliche Prüfung und Bedeutung des Fundes

Obwohl eine 100-prozentige Zuordnung nicht möglich ist, sind die Experten der Stiftung Mozarteum zuversichtlich. „Wir haben alle nötigen Untersuchungen durchgeführt, um auszuschließen, dass dieses Stück unter einem anderen Namen in einem Archiv liegt. Wir sind überzeugt, hier ein bislang unbekanntes, reizvolles Werk des jungen Mozart präsentieren zu können“, so Leisinger weiter. Die Entdeckung erfolgte im Rahmen der Arbeit an der Neuausgabe des Köchel-Verzeichnisses, dem wichtigsten Katalog zu Mozarts Werken, der vom Mozarteum in Salzburg herausgegeben wird.

Das Verzeichnis dokumentiert nicht nur das musikalische Œuvre Mozarts, sondern auch seine Tätigkeiten als Ghostwriter für andere Komponisten. Er erhielt Aufträge, um deren Opern durch eigene Beiträge zu verbessern. In der neuen Ausgabe werden erstmals auch Mozarts Unterrichtsmaterialien systematisch erfasst, was einen weiteren, bisher wenig beleuchteten Aspekt seines Schaffens beleuchtet.

Präsentation und Aufführung: Ein Meilenstein für die Musikwelt

Die „Serenate ex C“ wurde am Donnerstag in der Internationalen Stiftung Mozarteum in Salzburg der Öffentlichkeit vorgestellt. Am Samstag, dem 21. September, wird das Werk erstmals in der Oper Leipzig aufgeführt. Die Aufführung dieses Jugendwerkes ermöglicht es, eine neue Facette des Komponisten zu entdecken und seine musikalische Entwicklung besser nachzuvollziehen.

Die Wiederentdeckung eines solchen Werkes unterstreicht die Bedeutung der kontinuierlichen Forschung in den Archiven und Bibliotheken. „Es zeigt, dass auch nach Jahrhunderten noch Schätze zu heben sind“, kommentierte ein Sprecher der Stadt Leipzig. Diese Entdeckung könnte den Beginn weiterer Funde markieren und neue Forschungsimpulse geben, um das Werk eines der größten Komponisten aller Zeiten noch besser zu verstehen.

Die Freude über diesen Fund ist in der Musikwelt groß, und es bleibt spannend zu sehen, welche weiteren Schätze die Arbeit an der neuen Ausgabe des Köchel-Verzeichnisses noch zutage fördern wird. Die „Serenate ex C“ ist jedenfalls ein beeindruckendes Zeugnis von Mozarts außergewöhnlichem Talent und seiner frühen Meisterschaft.