Letzte Woche hat die australische Polizei damit begonnen, zwei Verdächtige im Zusammenhang mit dem Vandalismus eines jahrhundertealten chinesischen Paradedrachens und anderer wertvoller Artefakte im Golden Dragon Museum in Bendigo, Victoria, zu suchen. Der Angriff wurde allgemein verurteilt und hat Bedenken über mögliche rassistische Motive geweckt.
Schäden im Museum des Goldenen Drachen
Der Vandalismus ereignete sich im Golden Dragon Museum, etwa 100 Meilen nordwestlich von Melbourne. Dem Polizeibericht zufolge verursachten die Verdächtigen, ein Mann und eine Frau, einen Schaden von etwa AUD$100.000 ($66.900) an verschiedenen historischen Gegenständen. Sie flohen am 5. Mai in einem silbernen Toyota Prado vom Tatort.
„Die Ermittler glauben, dass das Duo eine Flüssigkeit verwendet hat, um mehrere Statuen und Gemälde zu beschädigen“, so die Polizei von Victoria. Beunruhigend ist, dass die Verdächtigen während der Tat von zwei Kindern begleitet wurden.
Das Vermächtnis von Loong
Unter den beschädigten Artefakten befand sich auch Loong, den das Museum als den „ältesten vollständigen kaiserlichen Prozessionsdrachen der Welt“ bezeichnet. Loong ist ein heiliges chinesisches Fabelwesen, das oft bei Zeremonien und Festen zu sehen ist. Drachentänze, bei denen Teams von Tänzern eine riesige Drachenpuppe bewegen, sind seit der Han-Dynastie (202 v. Chr. bis 220 n. Chr.) Teil der chinesischen Tradition.
Bendigo, eine Stadt mit rund 100.000 Einwohnern, hat ein tief verwurzeltes chinesisches Erbe. Chinesische Einwanderer kamen erstmals während des viktorianischen Goldrausches Mitte der 1800er Jahre und brachten ihre Bräuche und Kultur mit.
Auswirkungen auf das Museum und die Gemeinschaft
Das 1991 eröffnete Golden Dragon Museum hat sich zum Ziel gesetzt, das chinesische Erbe in Australien zu dokumentieren und zu bewahren. Hugo Leschen, der Geschäftsführer des Museums, beschrieb das Ausmaß des Schadens. „Wir haben eine ölige Flüssigkeit gefunden, die Loongs Nase hinunterlief“, sagte Leschen und wies auf die Auswirkungen auf den historischen Drachen hin.
Der andere Drache des Museums, Sun Loong, der bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2019 paradierte, war ebenfalls betroffen. Leschen stellte Flecken auf Sun Loongs Zunge und weitere Schäden an Statuen, Gemälden und einem buddhistischen Altar fest. „Mit diesen weiteren Angriffen ist es nun offensichtlich, dass es sich nicht um einen zufälligen Akt von sinnlosem Vandalismus handelte, sondern um einen geplanten und anhaltenden bösartigen Angriff auf verschiedene historische, kulturelle und religiöse Stätten aus unbekannten Gründen“, sagte Leschen.
Reaktion der Gemeinschaft und der Behörden
Der Chinese Community Council of Australia verurteilte den Vandalismus und äußerte die Befürchtung, dass die Tat „möglicherweise rassistisch motiviert war“. Die Polizei hat sich noch nicht zu den möglichen Motiven für den Angriff geäußert. Die Gemeinde ist nach wie vor nervös und besorgt über die Auswirkungen einer solch gezielten und zerstörerischen Tat.
Das Erbe inmitten von Widrigkeiten bewahren
Trotz dieser verheerenden Tat sind das Golden Dragon Museum und die Gemeinde Bendigo weiterhin entschlossen, ihr reiches kulturelles Erbe zu bewahren und zu feiern. Die jährliche Drachenparade, ein bedeutendes Ereignis, das Geld für ein örtliches Krankenhaus sammelt, symbolisiert den beständigen Geist und die Widerstandsfähigkeit der chinesischen Gemeinschaft in Bendigo.
Der Angriff auf das Museum des Goldenen Drachen hat die Verwundbarkeit und Stärke von Kulturerbestätten deutlich gemacht. Während die Ermittlungen weitergehen, sind das Museum und die gesamte Gemeinde fest entschlossen, ihre Geschichte zu schützen und zu ehren.