Im Jahr 2023 haben die Deutschen so wenig Haushaltsabfälle verursacht wie seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2004 nicht mehr. Laut Statistischem Bundesamt lag das Pro-Kopf-Aufkommen bei 433 Kilogramm – ein Rückgang von 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Deutlicher Rückgang trotz wachsender Bevölkerung
Insgesamt fielen in Deutschland 36,7 Millionen Tonnen Haushaltsabfälle an. Das sind 1,3 Millionen Tonnen weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Besonders auffällig: Dieser Rückgang ereignete sich trotz eines Bevölkerungswachstums um mehr als 300.000 Menschen. Im Vergleich zum pandemiebedingten Höchststand von 40,3 Millionen Tonnen im Jahr 2021 ist die Menge deutlich gesunken.
Stärkste Veränderungen bei Sperrmüll und Bioabfällen
Der größte Rückgang war beim Sperrmüll zu verzeichnen, dessen Aufkommen um 6,2 Prozent zurückging. Gleichzeitig stieg die Menge an Bioabfällen um 2,4 Prozent, während das Hausmüllaufkommen leicht um 0,4 Prozent zunahm.
Auch die Menge an getrennt gesammelten Wertstoffen – dazu gehören Papier, Glas, Plastik und Metallverpackungen – ging zurück. Hier wurde der niedrigste Stand seit 2004 erreicht, mit einem Minus von 3,3 Prozent im Vergleich zu 2022.
Zusammensetzung der Abfälle
Die Haushaltsabfälle setzten sich 2023 wie folgt zusammen:
- Hausmüll: 151 Kilogramm pro Kopf (35 Prozent)
- Getrennt gesammelte Wertstoffe: 132 Kilogramm pro Kopf (31 Prozent)
- Bioabfälle: 120 Kilogramm pro Kopf (28 Prozent)
- Sperrmüll: 29 Kilogramm pro Kopf (7 Prozent)
- Sonstige Abfälle: 2 Kilogramm pro Kopf (0,5 Prozent)
Trend zur Müllreduzierung setzt sich fort
Der kontinuierliche Rückgang der Abfallmengen zeigt, dass die Bemühungen zur Müllvermeidung in Deutschland Früchte tragen. Nach dem Anstieg während der Pandemiejahre scheint sich das Aufkommen auf einem niedrigeren Niveau einzupendeln. Ursachen könnten ein bewussterer Umgang mit Ressourcen und eine bessere Mülltrennung sein.
Mit dem geringsten Abfallaufkommen seit knapp 20 Jahren setzt Deutschland ein positives Zeichen für nachhaltiges Konsumverhalten und die Schonung von Umweltressourcen.