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Hilferuf eines Edeka-Chefs aus Regensburg: Kampf gegen Ladendiebstähle

Ungebetene Besucher: Tägliche Diebstähle sorgen für hohe Verluste

Konstantin Gatzke, der 48-jährige Marktleiter eines Edeka-Supermarktes im Regensburger Donau-Einkaufszentrum (DEZ), steht vor einer großen Herausforderung. Seit Sommer dieses Jahres erlebt sein Markt eine Welle von Ladendiebstählen, die ihm täglich erheblichen finanziellen Schaden zufügen. „Jeden Tag haben wir Diebstähle von Waren im Wert von durchschnittlich 300 bis 500 Euro“, berichtet Gatzke.

Organisierte Diebesbanden im Visier

Die Situation im Markt ist dramatisch. Gatzke beschreibt, wie organisierte Banden seinen Laden heimsuchen. „Sie kommen meistens in schwarzen Kleidern, füllen ihre Rucksäcke und Taschen mit Waren und verlassen den Laden, ohne zu bezahlen.“ Der Edeka-Chef hat dies in den sozialen Medien publik gemacht, um auf seine missliche Lage aufmerksam zu machen. Die Aufnahmen zeigen, wie die Diebe gezielt teurere Waren wie Doraden oder Garnelen entwenden und diese an den Kassen vorbei schleusen.

Polizei und Justiz gefordert

Der Marktleiter fühlt sich von den Behörden alleingelassen. „Die Polizei nimmt zwar die Anzeigen auf, aber die Täter werden oft gleich wieder entlassen.“ Er betont, dass er keine Informationen über die Identität der Diebe erhält und somit kein Hausverbot aussprechen kann.

Ein Schwerpunkt: Täter mit tunesischem Hintergrund

Die Polizei in Regensburg hat bestätigt, dass seit Herbst 2023 eine Zunahme von Ladendiebstählen zu verzeichnen ist. Interessanterweise haben etwa ein Drittel der ermittelten Tatverdächtigen tunesische Staatsangehörigkeit und einen Asylhintergrund. Dies unterstreicht die Komplexität des Problems.

Maßnahmen zur Sicherheit

Gatzke hat nicht nur auf die Polizei vertraut, sondern auch eigene Maßnahmen ergriffen. Er hat Sicherheitspersonal eingestellt und in seinen insgesamt sechs Märkten neue Videoanlagen im Wert von 110.000 Euro installiert. Allein in seinem DEZ-Markt überwachen jetzt 49 Kameras das Geschehen.

Wirtschaftliche und soziale Folgen

Die ständigen Diebstähle und die damit verbundenen Kosten haben weitreichende Folgen. Gatzke warnt: „Das wird alles dazu führen, dass bald alles für die ehrliche Bevölkerung noch teurer wird.“ Er kritisiert zudem das Fehlen einer grundlegenden Integrationspolitik.

Keine Pauschalisierungen

Gatzke betont, dass er mit seinem Hilfeschrei keine politischen Extreme bedienen möchte. „Ich will nicht in die rechte Ecke gestellt werden. Ich habe selbst Migrationshintergrund, beschäftige Mitarbeiter aus verschiedensten Ländern und habe keine Vorurteile.“

Die Situation im Edeka-Markt in Regensburg spiegelt ein komplexes Problem wider, das sowohl wirtschaftliche als auch soziale Dimensionen hat. Während Gatzke und sein Team mit den täglichen Herausforderungen kämpfen, bleibt die Frage nach einer langfristigen Lösung offen. Eines ist klar: Es bedarf eines konzertierten Ansatzes von Politik, Polizei und Gesellschaft, um solche Probleme effektiv anzugehen.