Lindt vor Gericht: Streit um die „Dubai-Schokolade“

Lindt vor Gericht: Streit um die "Dubai-Schokolade"

Der Schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli sieht sich wegen seines neuen Produkts, der „Dubai-Schokolade“, einer Klage gegenüber. Die Alina Wilmers Verwaltungs GmbH, die eigenen Angaben zufolge die exklusive Vertriebslizenz für die originale Dubai-Schokolade der Marke „Fex Dessert“ in Europa besitzt, wirft Lindt irreführende Namensgebung vor.

Geografische Angabe im Fokus

Laut Andreas Wilmers, Geschäftsführer der Alina Wilmers Verwaltungs GmbH, erweckt die Bezeichnung „Dubai-Schokolade“ bei Konsumenten den Eindruck, dass das Produkt aus Dubai stammt. „Von einer Dubai-Schokolade erwarten Kunden unzweifelhaft, dass diese auch in Dubai hergestellt wurde“, wird Wilmers in der Lebensmittelzeitung zitiert. Er sieht in dem Namen eine geschützte geografische Herkunftsangabe, ähnlich wie bei Nürnberger Rostbratwürsten oder Schwarzwälder Schinken.

Wilmers fordert von Lindt eine strafbewehrte Unterlassungserklärung, um sicherzustellen, dass der Begriff in Zukunft nicht mehr verwendet wird. Sollte das Unternehmen nicht einlenken, plant Wilmers, einen gerichtlichen Verkaufsstopp durchzusetzen.

Weitere Anbieter im Visier

Nicht nur Lindt steht im Fokus der Alina Wilmers Verwaltungs GmbH. Lidl hat angekündigt, Mitte Dezember ebenfalls eine „Dubai-Schokolade“ in sein Sortiment aufzunehmen. Wilmers erklärte, auch gegen diesen und andere Anbieter juristisch vorgehen zu wollen, die den Begriff verwenden.

Der Ursprung des Trends

Die Beliebtheit der „Dubai-Schokolade“ geht auf die Plattform TikTok zurück, wo eine Pistazienschokolade viral ging und große Nachfrage auslöste. Der Erfolg des Produkts führte dazu, dass viele europäische Hersteller eigene Versionen auf den Markt bringen. Neben Schokolade gibt es inzwischen auch Produkte wie Dubai-Stollen, Dubai-Limonade und sogar Dubai-Bratwürste, die alle den Trend aufgreifen.

Konsequenzen für den Markt

Sollte das Gericht entscheiden, dass die Bezeichnung „Dubai-Schokolade“ tatsächlich eine geschützte geografische Angabe ist, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf den Markt haben. Hersteller wie Lindt oder Lidl müssten ihre Produkte umbenennen, was den Vertrieb und die Markenstrategie erheblich beeinflussen könnte.

Für Lindt geht es dabei nicht nur um den Markennamen, sondern auch um die Erschließung eines wachstumsstarken Segments. Wie der Rechtsstreit ausgeht, wird zeigen, wie streng geografische Angaben bei Lebensmitteln zukünftig gehandhabt werden.

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