Darauf müssen Sie sich einstellen
Zum Start des Jahres 2024 treten in Deutschland bedeutende Änderungen in Kraft, die das tägliche Leben der Bürgerinnen und Bürger spürbar beeinflussen werden. Von der Anpassung des Mindestlohns über die Einführung von Pfand auf Milchflaschen bis hin zu Änderungen in der Mehrwertsteuer – die Bandbreite ist vielfältig und weitreichend. In diesem Artikel geben wir einen detaillierten Überblick über die wichtigsten Neuerungen.
Der Restaurantbesuch wird teurer
Nach einer temporären Senkung während der Corona-Pandemie wird die Mehrwertsteuer in der Gastronomie wieder auf den regulären Satz von 19 Prozent angehoben. Diese Erhöhung wird voraussichtlich an die Gäste weitergereicht, während der ermäßigte Steuersatz von 7 Prozent für Speisen bei Bringdiensten und zum Mitnehmen bestehen bleibt.
Anstieg des Mindestlohns
Der gesetzliche Mindestlohn erfährt eine Erhöhung um 41 Cent auf nun 12,41 Euro pro Stunde. Diese Anpassung fällt im Vergleich zu früheren Erhöhungen geringer aus und orientiert sich an der Entwicklung der Tariflöhne. Parallel dazu steigt auch die Mindestvergütung für Auszubildende und die Obergrenze für Minijobs.
Pfandpflicht für Milchflaschen
Ab sofort wird auf Einweg-Plastikflaschen für Milch und Milchmischgetränke ein Pfand von 25 Cent erhoben. Diese Maßnahme soll zur verbesserten Wiederverwertung von Einwegverpackungen beitragen und folgt einer bereits bestehenden Pfandpflicht für andere Kunststoffgetränkeflaschen.
Digitale Rezepte in Arztpraxen
Vertragsärzte sind nun verpflichtet, Rezepte für verschreibungspflichtige Medikamente digital auszustellen. Diese Umstellung auf E-Rezepte erfolgt nach mehrfachen Verzögerungen und technischen Herausforderungen und markiert einen bedeutenden Schritt in der Digitalisierung des Gesundheitswesens.
Mehr Geld für pflegende Angehörige
Pflegende Angehörige erhalten eine spürbare finanzielle Aufwertung. Das Pflegegeld in der häuslichen Pflege wurde um fünf Prozent erhöht, was je nach Pflegestufe eine monatliche Erhöhung von bis zu 45 Euro bedeutet. Auch die Sachleistungsbeträge in der ambulanten Pflege steigen entsprechend.
Änderungen beim Heizungsgesetz
Das neue Heizungsgesetz tritt in Kraft und bringt Änderungen für Neu- und Bestandsbauten. Neu eingebaute Heizungen müssen nun zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Für bestehende Gebäude gelten Übergangsfristen, abhängig von der kommunalen Wärmeplanung.
Ausweitung des Lieferkettengesetzes
Das Lieferkettengesetz wird ausgeweitet und betrifft nun Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten. Dieses Gesetz verpflichtet Unternehmen, Verantwortung für Kinder- und Zwangsarbeit in ihren Lieferketten zu übernehmen. Parallel dazu steht eine EU-weite Regelung zur Debatte, die Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten und einem Umsatz von mindestens 150 Millionen Euro betrifft.
Die Änderungen des Jahres 2024 bringen sowohl für Verbraucher als auch für Unternehmen signifikante Anpassungen mit sich. Während einige dieser Neuerungen direkte finanzielle Auswirkungen haben, zielen andere auf langfristige strukturelle Veränderungen ab, wie etwa die Digitalisierung im Gesundheitswesen oder die nachhaltigere Gestaltung von Lieferketten. Diese Entwicklungen sind Teil eines kontinuierlichen Prozesses, der das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in Deutschland prägt und vorantreibt.