Die Regierung in Peking hat weitere Lockerungen der Reisebeschränkungen, die infolge der Coronapandemie eingeführt wurden, bekannt gegeben. Nun sind Gruppenreisen aus China nach Deutschland wieder gestattet. Jedoch sind Reisen in einige Länder weiterhin untersagt, wobei die Auswahl dieser Länder scheinbar von politischen Überlegungen beeinflusst wird.
Bis zum Ausbruch der Coronapandemie waren Reisegruppen aus China in Städten wie Rothenburg o.d.T., Heidelberg oder Frankfurt am Main ein vertrauter Anblick. Die chinesische Regierung reagierte jedoch rasch auf die Pandemie und verbot Gruppenreisen ins Ausland. Nun hat Peking diesen Schritt rückgängig gemacht und die Reisebeschränkungen für Gruppenreisen nach Deutschland sowie einige andere westliche Länder gelockert.
Das chinesische Ministerium für Kultur und Tourismus gab bekannt, dass die Genehmigung ab sofort in Kraft tritt. Neben Deutschland haben Touristen aus China nun auch grünes Licht, die USA, Großbritannien, Japan, Südkorea und Australien wieder zu besuchen.
Vor dem Ausbruch der Pandemie waren chinesische Touristen bekannt dafür, auf ihren Reisen weltweit großzügig Geld auszugeben. 2019 summierten sich ihre Ausgaben auf Auslandsreisen auf beeindruckende 255 Milliarden Dollar, wobei schätzungsweise 60 Prozent dieser Summe auf Gruppenreisen zurückzuführen waren. Das Ende der Reisebeschränkungen könnte daher einen bedeutenden Aufschwung für die Tourismusindustrie der betroffenen Länder bedeuten.
Reisen nach Kanada wurden noch nicht freigegeben
China hat mit dieser jüngsten Genehmigung den dritten Schritt zur Lockerung der Reisebeschränkungen unternommen. Bereits seit Januar dürfen Reisegruppen aus China 20 Länder besuchen, zu denen Thailand, Russland, Kuba und Argentinien gehören.
Eine nachfolgende Genehmigung erweiterte die Liste um 40 weitere Länder, einschließlich Nepal, Frankreich, Portugal und Brasilien. Die chinesische Regierung hat bisher keine Erklärung dafür abgegeben, warum die Genehmigungen in diesen gestaffelten Schritten erteilt wurden.
Experten sind sich einig, dass die gestaffelte Freigabe für bestimmte Länder möglicherweise auf politische oder wirtschaftliche Spannungen mit China zurückzuführen ist. Kanada, das derzeit ein besonders angespanntes Verhältnis zu China hat, steht beispielsweise noch nicht auf der Liste der Länder, die von chinesischen Reisegruppen besucht werden dürfen.