Nebenkostenabrechnungen sind für viele Mieter ein regelmäßiger Anlass zur Sorge. Doch gesetzliche Fristen schützen vor unberechtigten Nachforderungen. Ein Überblick, was Mieter beachten sollten.
Rechtzeitige Abrechnung: Die Frist für Vermieter
Laut § 556 BGB muss die Nebenkostenabrechnung spätestens zwölf Monate nach Ende des Abrechnungszeitraums dem Mieter zugehen. Verpasst der Vermieter diese Frist, entfällt die Pflicht zur Nachzahlung. Eine Ausnahme gilt nur, wenn der Vermieter die Verzögerung nicht verschuldet hat, beispielsweise bei verspäteten Gebührenbescheiden.
„Die Frist sorgt für Klarheit zwischen Mieter und Vermieter“, erklärt der Bundesgerichtshof. Ein unvollständiges oder fehlerhaftes Dokument darf nicht als Vorwand dienen, die Frist zu verlängern.
Abrechnungszeiträume: Häufig das Kalenderjahr
Die Abrechnungsperiode ist meist das Kalenderjahr. Für 2023 müsste die Abrechnung also spätestens am 31. Dezember 2024 vorliegen. Abweichende Zeiträume wie Oktober bis September sind jedoch ebenfalls zulässig. Hier endet die Frist entsprechend am 30. September des Folgejahres.
Rechte der Mieter bei Erhalt der Abrechnung
Nach Erhalt der Abrechnung haben Mieter 30 Tage Zeit, die Angaben zu prüfen und eventuelle Nachzahlungen zu leisten. Währenddessen können sie Einsicht in die Originalunterlagen verlangen, entweder beim Vermieter oder durch Kopien. Falls die Frist nicht ausreicht, kann die Zahlung unter Vorbehalt erfolgen.
Einwände und Verjährung
Mieter können innerhalb von zwölf Monaten nach Zugang der Abrechnung Einspruch erheben. Ein späteres Anfechten wird nur akzeptiert, wenn der Mieter die Verspätung nicht zu verantworten hat. Vermieter sind dennoch verpflichtet, die Abrechnung vorzulegen, auch wenn sie keine Nachforderungen mehr geltend machen können. Rückerstattungen aus überhöhten Vorauszahlungen bleiben erhalten.
Sonderregelungen für kurze Mietzeiträume
Bei einer Mietdauer von weniger als einem Jahr zahlt der Mieter nur anteilig Nebenkosten für den entsprechenden Zeitraum. Die Fristen für Abrechnung und Einspruch gelten jedoch unverändert.
Handlungsempfehlung bei Unklarheiten
Mieter sollten ihre Abrechnungen sorgfältig prüfen und bei Unstimmigkeiten Nachweise anfordern. Wer auf mögliche Fehler hinweist, hat bessere Chancen, ungerechtfertigte Kosten zu vermeiden.
Die gesetzlich festgelegten Fristen bieten Mietern Sicherheit und schützen vor Überraschungen durch verspätete oder unkorrekte Abrechnungen. Wer diese Vorgaben kennt, kann souverän auf Nachforderungen reagieren.