In Deutschland wurde erstmals die neue Variante des Mpox-Virus (auch bekannt als Affenpocken) nachgewiesen. Das Robert Koch-Institut (RKI) bestätigte am 18. Oktober 2024, dass diese Variante, genannt Klade Ib, aus dem Ausland eingeschleppt wurde. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte bereits im Sommer 2024 wegen der Ausbreitung in Afrika eine globale Gesundheitsnotlage ausgerufen. Was bedeutet das für Deutschland?
Übertragung und Unterschiede zu anderen Viren
Im Gegensatz zu COVID-19, das hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion in der Luft übertragen wird, verbreitet sich Mpox durch direkten Hautkontakt. Besonders bei engem körperlichen Kontakt, wie etwa beim Geschlechtsverkehr, besteht eine hohe Ansteckungsgefahr. Auch das Teilen von Bettwäsche, Handtüchern oder Gegenständen kann das Virus übertragen, wenn diese mit infizierter Haut in Berührung kommen.
Während COVID-19 nur für eine kurze Zeit übertragbar ist, bleibt Mpox ansteckend, bis alle Hautverletzungen vollständig verheilt sind. Dies kann Wochen dauern, was den Zeitraum der Ansteckungsgefahr deutlich verlängert.
Symptome und Krankheitsverlauf
Mpox-Infektionen verlaufen oft milder als bei den früheren Menschenpocken, können jedoch vor allem bei Kindern oder immungeschwächten Menschen schwerwiegender ausfallen. Zu den häufigsten Symptomen gehören Hautveränderungen wie Blasen und Pusteln, die meist im Genitalbereich, an Händen, Füßen oder im Gesicht auftreten. Begleitend können Fieber, Muskelschmerzen und Erschöpfung auftreten.
Das RKI erklärt, dass die Symptome etwa vier bis 21 Tage nach Kontakt mit dem Virus ausbrechen. Die Krankheit heilt in der Regel von selbst aus, aber die vollständige Genesung kann mehrere Wochen dauern.
Verhalten im Falle einer Infektion
Wer sich infiziert, sollte Wunden oder Ausschläge möglichst mit Kleidung oder Verbänden bedecken. Ist das nicht möglich, etwa bei Veränderungen im Gesicht, kann das Gesundheitsamt eine häusliche Isolation anordnen. „Die Isolation endet, wenn der Ausschlag abgedeckt werden kann oder vollständig verheilt ist“, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA). Der Heilungsprozess kann mehrere Wochen dauern, bis alle Krusten abgefallen sind.
Schutz und Impfung
Die Schutzimpfung gegen Mpox steht in Deutschland zur Verfügung, jedoch wird sie nur für bestimmte Risikogruppen empfohlen. Sie kann sowohl den Krankheitsverlauf mildern als auch die Wahrscheinlichkeit einer Infektion verringern. Kontaktpersonen von Infizierten sollten sich laut RKI für 21 Tage selbst beobachten und unnötige Kontakte vermeiden. Eine Quarantäne ist nicht erforderlich, solange keine Symptome auftreten.
Die Impfstoffversorgung in Deutschland ist gesichert, doch in afrikanischen Ländern, wo das Virus am häufigsten auftritt, gibt es immer noch Versorgungslücken. Experten arbeiten an neuen Impfstofflösungen, um die Bekämpfung des Virus weltweit zu verbessern.
Bedeutung der neuen Variante
Die neue Mpox-Variante Klade Ib wird mit einem schwereren Krankheitsverlauf in Verbindung gebracht, jedoch fehlen derzeit gesicherte Daten. Besonders in Zentralafrika, wo das Virus seinen Ursprung hat, wurden verstärkt Fälle dieser Variante beobachtet. Dennoch sind die in Deutschland verfügbaren Impfstoffe laut aktuellen Erkenntnissen wirksam gegen alle bekannten Varianten.
Obwohl die neue Mpox-Variante auch in Deutschland auftritt, ist die Gefahr für die Bevölkerung überschaubar. Das Gesundheitssystem ist vorbereitet, und durch Impfung und gezielte Maßnahmen lässt sich eine weitere Ausbreitung eindämmen. Die Bevölkerung sollte jedoch wachsam bleiben und sich bei Verdacht schnell an das Gesundheitsamt wenden, um mögliche Infektionen frühzeitig zu erkennen.