Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland, insbesondere in Berlin, lebt in zunehmender Angst aufgrund der wachsenden Bedrohung ihrer Sicherheit. Diese Bedrohung hat sich durch Brandanschläge und pro-palästinensische Proteste noch verschärft. Die gewohnte Sorglosigkeit des Alltags gehört der Vergangenheit an, und Rabbi Roberts erhebt seine Stimme, um von der Politik dringend benötigten Schutz zu fordern.
Ein Rabbi und sein morgendlicher Ablauf in Berlin
Früh am Morgen, wenn Berlin noch im Dunkeln liegt, beginnt der Tag für Rabbi Roberts. Es ist 7:30 Uhr, und der erste Gottesdienst in seiner Synagoge steht bevor. In seinem Büro im ersten Stock legt er seine Tefillin an, das sind lederne Gebetsriemen mit einem kleinen schwarzen Kästchen, die er um seinen rechten Arm bindet. Er bedeckt seine Kopfbedeckung mit dem Tallit, einem weißen Gebetsmantel. Diese Rituale sind Teil seiner morgendlichen Routine und haben eine tiefe spirituelle Bedeutung für ihn und seine Gemeinde.
Eine lebendige Synagogengemeinschaft trotz der Herausforderungen
Wenn Rabbi Roberts in der Synagoge ankommt, steht er an der Bima, dem Altar, und schaut in die Gesichter von etwa 50 orthodoxen Juden, die eifrig beten. Trotz der jüngsten Sicherheitsbedrohungen ist die Gemeinde zahlreich vertreten. Rabbi Roberts erklärt: „Normalerweise sind wir mehr, aber wegen der Herbstferien fehlen einige heute.“ Der jüdische Alltag geht weiter, aber die Gemeinschaft lebt mit einer neuen Realität.
Der Brandanschlag auf die Synagoge: Ein traumatisches Ereignis
Der Angriff auf die Synagoge am 18. Oktober war ein traumatisches Ereignis für die jüdische Gemeinde. In der Dunkelheit wurden zwei Molotowcocktails auf das Gebäude geworfen, aber glücklicherweise entstand weder Sach- noch Personenschaden, da die Brände rechtzeitig gelöscht wurden. Acht Tage später sind nur noch ein Metallgitter am Eingang und ein Polizeiauto als stille Zeugen des Angriffs übrig geblieben. Bereits vor dem blutigen Hamas-Attentat mit über 1400 Toten und den anschließenden Unruhen in Berlin wurde der Polizeischutz vor der Synagoge verstärkt. Dennoch wird die Gemeinschaft immer wieder mit Erinnerungen an die „Reichskristallnacht“ konfrontiert und fühlt sich bedroht.
Solidarität und Versprechen, aber wo bleibt der Schutz?
Nach dem Brandanschlag erhielt die jüdische Gemeinde viel Solidarität. Der Berliner Senat und Bundeskanzler Olaf Scholz versprachen verstärkte Sicherheitsmaßnahmen. Doch Rabbi Roberts betont: „Von der zusätzlichen Sicherheit, die Bundeskanzler Scholz kurz nach dem Anschlag letzte Woche versprochen hat, ist hier noch nichts zu sehen.“ Der Rabbiner drückt seine Enttäuschung über die mangelnde Umsetzung dieser Versprechen aus.
Die jüdische Gemeinde in Berlin: Stolz auf ihre Offenheit
Rabbi Roberts hebt hervor, dass seine Gemeinde eine der aktivsten in Deutschland ist. Mit Stolz sagt er: „Wir zeigen hier, dass wir Juden sind und leben unsere Religion offen.“ Die Männer tragen Kippa und Zizit, die Frauen sind durch ihre Kleidung als Jüdinnen erkennbar. Doch seit dem Brandanschlag sind sie sich ihrer Verwundbarkeit bewusst, da die Synagoge nun im Fokus des islamistischen Hasses steht.
Eltern in Sorge: Kinder nicht mehr allein mit der U-Bahn
Unmittelbar nach dem Anschlag haben viele Eltern entschieden, ihre Kinder nicht mehr allein zur Kita oder Schule der Gemeinde zu schicken. Rabbi Roberts erklärt: „Vor dem Anschlag fuhren die Kinder allein mit der U-Bahn zu uns, jetzt werden sie von besorgten Eltern begleitet, die deshalb zu spät zur Arbeit kommen.“ Die gestiegene Unsicherheit hat den Alltag der Gemeinde verändert.
Eine wachsende Bedrohung: Die toxisch-islamische Subkultur
Rabbi Roberts selbst hat Sorgen um seine Sicherheit. Obwohl er normalerweise nicht ängstlich ist, achtet er beim Überqueren der Straße aufmerksam auf seine Umgebung. Er hält ständig Ausschau, um zu sehen, wer sich in seiner Nähe befindet und wer sich hinter ihm bewegt. Seine Sorgen werden durch die zunehmende Präsenz einer toxisch-islamischen Subkultur in Berlin verstärkt, die Gewalt und Tod verherrlicht. Die Bedrohung und der arabische Antisemitismus waren bereits vor den pro-palästinensischen Demonstrationen vorhanden.
Versteckte Identitäten aus Angst vor Antisemitismus
Die gestiegene Unsicherheit hat traurige Konsequenzen. Einige Mitglieder der Gemeinde haben aus Angst vor Antisemitismus ihre Identität versteckt, indem sie arabische Namen in ihren Uber-Profilen verwenden. Ein Vater erklärte seinem Sohn, dass der Davidstern an ihrer Haustür ein Zeichen der Unterstützung sei, obwohl er in Wahrheit in den 1930er Jahren von den Nationalsozialisten zur Kennzeichnung von jüdischen Häusern verwendet wurde.
Solidarität aus der Nachbarschaft: „Dies entspricht nicht dem Deutschland, das wir kennen“
Trotz der Ängste gibt es auch positive Nachrichten. Die Nachbarschaft hat Solidarität gezeigt und eine Mahnwache organisiert. Die Gemeinde wurde von den Nachbarn unterstützt, die versicherten, dass der Anschlag nicht repräsentativ für Deutschland ist. Rabbi Roberts betont die Bedeutung dieser Geste in diesen schwierigen Zeiten.
Schutzmaßnahmen und Selbstverteidigung
Die Gemeinde setzt ihre Gottesdienste und das Rabbinerseminar trotz der verschlechterten Sicherheitslage unverändert fort. Rabbi Roberts plant, Krav-Maga-Kurse anzubieten, um denen in seiner Gemeinschaft die Möglichkeit zu geben, sich im Zweifelsfall verteidigen zu können. Krav Maga ist eine Selbstverteidigungstechnik, die ihnen helfen soll.