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Sicherheitsgefühl der Deutschen nimmt ab

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40 Prozent fühlen sich unsicher

Das Sicherheitsgefühl der Deutschen hat in den letzten Jahren spürbar nachgelassen. Eine aktuelle Umfrage von infratest dimap zeigt, dass sich inzwischen 40 Prozent der Bevölkerung im öffentlichen Raum unsicher fühlen – ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu früheren Jahren.

Mehrheit fühlt sich noch sicher, aber mit Abstrichen

Zwar gibt eine knappe Mehrheit der Deutschen an, sich entweder sehr sicher (13 Prozent) oder eher sicher (43 Prozent) im öffentlichen Raum zu fühlen, doch dies ist ein deutlicher Rückgang gegenüber Januar 2017, als noch 75 Prozent der Befragten ein Gefühl der Sicherheit hatten.

Unterschiede bei Geschlechtern und Altersgruppen

Das Sicherheitsgefühl variiert zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen. Während sich 61 Prozent der Männer sicher fühlen, sind es bei den Frauen nur 52 Prozent. Besonders ältere Menschen über 65 Jahre fühlen sich mit 68 Prozent überwiegend sicher.

Politische Zugehörigkeit beeinflusst Sicherheitsempfinden

Auch die politische Zugehörigkeit spielt eine Rolle: Anhänger der Grünen (92 Prozent), SPD (80 Prozent) und FDP (70 Prozent) fühlen sich mehrheitlich sicher. Bei den Anhängern der Union sind es 56 Prozent und beim Bündnis Sahra Wagenknecht 54 Prozent. Im Gegensatz dazu empfinden 78 Prozent der AfD-Anhänger den öffentlichen Raum als unsicher.

Hauptsorgen der Bevölkerung

Die größte Sorge der Deutschen ist der Diebstahl: 49 Prozent haben immer, öfter oder zumindest manchmal Angst davor, Opfer eines Diebstahls zu werden. Diese Zahl ist seit Januar 2017 um 12 Prozentpunkte gestiegen. Ähnliche Sorgen bestehen hinsichtlich Beleidigungen und Pöbeleien (46 Prozent) sowie körperlichen Übergriffen (27 Prozent). 20 Prozent der Befragten haben Angst vor sexueller Belästigung, wobei diese Sorge jede dritte Frau betrifft.

Vertrauen in politische Lösungen

In Bezug auf die Bekämpfung von Kriminalität und Verbrechen vertrauen 37 Prozent der Bürger am ehesten der Union (CDU/CSU). Die AfD wird von 16 Prozent als kompetent angesehen, während das Vertrauen in die SPD auf nur noch 11 Prozent gesunken ist. Auffällig ist, dass 26 Prozent der Befragten keiner Partei zutrauen, die Kriminalitätsprobleme zu lösen.

Die Umfrage zeigt einen besorgniserregenden Trend: Das Sicherheitsgefühl der Deutschen hat deutlich abgenommen. Vor allem Frauen und bestimmte Altersgruppen fühlen sich zunehmend unsicher. Politisch wird die Lösungskompetenz vor allem der Union zugeschrieben, während das Vertrauen in die SPD stark zurückgegangen ist. Es besteht dringender Handlungsbedarf, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wieder zu stärken.