Silvesterfeuerwerk: Folgen für Gesundheit, Umwelt und Tiere

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Das traditionelle Feuerwerk zum Jahreswechsel sorgt jedes Jahr für kontroverse Diskussionen. Während es für viele ein fester Bestandteil der Feierlichkeiten ist, warnen Experten vor den Risiken für Menschen, Umwelt und Tiere.

Verletzungen durch Feuerwerksunfälle

Feuerwerkskörper führen jedes Jahr zu einer Vielzahl von Verletzungen. Laut der Deutschen Krankenhausgesellschaft stieg die Zahl der Patienten mit typischen Feuerwerksverletzungen am Neujahrstag 2023 auf 100 – fast das Dreifache eines durchschnittlichen Tages. Häufige Verletzungen sind amputierte Finger und Augenverletzungen.

Ein Verkaufsverbot für Feuerwerkskörper, wie es während der Corona-Pandemie 2020 und 2021 galt, zeigte deutliche Auswirkungen: Am 1. Januar 2021 wurden nur 32 Verletzte gemeldet. Zudem erleiden jährlich etwa 8.000 Menschen Schädigungen des Innenohrs durch die Lautstärke von Feuerwerkskörpern.

Feinstaubbelastung durch Feuerwerk

Feuerwerke tragen erheblich zur Feinstaubbelastung bei. Laut Umweltbundesamt werden jährlich etwa 1.500 Tonnen Feinstaub (PM10) durch Feuerwerkskörper freigesetzt – etwa ein Prozent der gesamten jährlichen Feinstaubmenge in Deutschland.

An Silvester können in Großstädten PM10-Werte von bis zu 1.000 µg/m³ gemessen werden, während der durchschnittliche Jahreswert bei 15 µg/m³ liegt. Besonders gefährlich ist die Belastung für vorerkrankte Menschen wie Asthmatiker, da Feinstaub tief in die Lunge gelangen kann.

Belastung für die Tierwelt

Für Tiere bedeutet Feuerwerk erheblichen Stress. Haustiere reagieren oft ängstlich auf die lauten Geräusche. Experten raten, Fenster geschlossen zu halten und Beruhigungsmittel in Absprache mit einem Tierarzt zu verwenden.

Wildtiere leiden ebenfalls unter den Folgen. Tiere in Winterruhe können durch den Lärm geweckt werden, was ihren Energieverbrauch erhöht. Eine Studie zeigte, dass Wildgänse nach Silvester bis zu zehn Prozent mehr fressen und sich weniger bewegen, um den erhöhten Energiebedarf auszugleichen.

Forderungen nach Einschränkungen

Angesichts der negativen Auswirkungen fordern Kritiker, darunter die Bundesärztekammer, eine Neugestaltung der Silvestertraditionen. „Für einen schönen Jahreswechsel braucht es kein Schwarzpulver“, erklärte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt.

Das Silvesterfeuerwerk ist für viele eine beliebte Tradition, birgt jedoch erhebliche Risiken für Gesundheit, Umwelt und Tiere. Die Diskussion über Einschränkungen und Alternativen wird immer lauter, um den Jahreswechsel sicherer und nachhaltiger zu gestalten.