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Sprache im Wandel: Gendersensible Neuerung in der Medikamentenreklame

„Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“

In unserer dynamischen Gesellschaft spiegelt Sprache nicht nur den Geist der Zeit wider, sondern prägt auch unser Denken und Empfinden. Ein prägnantes Beispiel für diesen Wandel offenbart sich aktuell in der Medikamentenwerbung: Der traditionelle Warnhinweis „Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ wird durch eine gendersensible Formulierung ersetzt.

Ende einer Ära: Verabschiedung eines Klassikers

Seit etwa drei Jahrzehnten gehört der Satz „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ fest zur Medikamentenwerbung im Rundfunk. Dieser allbekannte Hinweis, der regelmäßig nach Medikamentenwerbespots erklingt, ist vielen Hörern und Zuschauern vertraut. Doch nun steht ein markanter Wandel bevor.

Vormarsch der geschlechterbewussten Sprache

Die bevorstehende Änderung, die einem Regierungsbeschluss des Sommers folgt, zeugt von einer wachsenden Aufmerksamkeit für geschlechterbewussten Sprachgebrauch. Ab dem 27. Dezember wird der vertraute Warnhinweis modifiziert. Der neue Wortlaut wird sein: „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.“ Damit verabschiedet man sich von den ausschließlich maskulinen Formulierungen „Arzt“ und „Apotheker“ in der Werbung.

Gesellschaftliche Reaktionen: Ein Spiegelbild

Dieser Schritt, von diversen Berufsverbänden initiiert, ruft unterschiedlichste Reaktionen hervor. Manche begrüßen die Anpassung als einen notwendigen Schritt hin zu einer inklusiveren Sprachkultur, während andere darin eine übertriebene Komplizierung oder eine Übersteigerung politischer Korrektheit sehen.

Diese Änderung in der Medikamentenwerbung ist ein Indiz für einen umfassenderen Trend hin zur geschlechtersensiblen Sprache, der sich in vielen Lebensbereichen abzeichnet. Es bleibt spannend, wie sich dieser Trend weiterentwickelt und welche weiteren Anpassungen zukünftig vorgenommen werden. Eines ist gewiss: Sprache ist lebendig und wandelt sich mit der Gesellschaft. Dieser Wandel verlangt von uns allen eine gewisse Anpassungsfähigkeit und Offenheit für neue Perspektiven.