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Stiftung Warentest kritisiert Olivenöle: Viele fallen durch

Die jüngsten Prüfergebnisse der Stiftung Warentest zu Olivenölen offenbaren eine besorgniserregende Qualitätssituation: Ein Großteil der getesteten Produkte konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Aus dem Testfeld von 23 Olivenölen erreichten nur wenige die Bewertung „gut“, während mehrere andere aufgrund signifikanter Mängel als „mangelhaft“ eingestuft wurden. Diese Erkenntnisse werfen Licht auf die momentanen Herausforderungen in der Produktion von Olivenöl, welche auch durch den Klimawandel verschärft werden.

Enttäuschung im Olivenölregal

Unter den 23 geprüften Olivenölen fanden sich 19 Produkte der Kategorie „nativ extra“ sowie vier zum Braten vorgesehene Öle. Die Auswahl erfolgte basierend auf Verkaufszahlen im Zeitraum von September bis November 2023 und umfasste sowohl weit verbreitete als auch Feinkost-Produkte.

Empfehlenswerte Premiumöle

Als kulinarische Spitzenreiter erwiesen sich das „Cosmo di Russo Caieta“ und „Rapunzel Kreta Bio“ Olivenöl, die durch ihren ausgewogenen Geschmack mit deutlichen bitteren und scharfen Noten punkteten. Allerdings spiegelt sich die Qualität dieser Öle auch in ihrem Preis wider. Die Bratöle von Alnatura und Byodo erhielten ebenfalls das Prädikat „gut“ und gelten als besonders geeignet für die Zubereitung von Speisen bei hohen Temperaturen.

Preis-Leistungs-Tipp

Für Budgetbewusste empfiehlt Stiftung Warentest das Olivenöl „Rewe Ja“ nativ extra, das für etwa 10,70 Euro pro Liter ein „befriedigendes“ Geschmackserlebnis mit Noten von reifer Mandel bietet und somit als ausgewogen beschrieben wird.

Kritik an mangelhaften Produkten

Einige Öle wurden aufgrund ihres nicht zufriedenstellenden Geschmacksprofils, das teilweise als ranzig oder modrig beschrieben wurde, als „mangelhaft“ bewertet. Insbesondere Produkte von Gut & Günstig (Edeka) und Kaufland fielen negativ auf. Sie erfüllten nicht die EU-Kriterien für die Einstufung als „nativ extra“, die sensorische Fehler ausschließt.

Schadstoffbelastung als Gesundheitsrisiko

Besondere Bedenken riefen drei Öle hervor, die mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen belastet waren – Stoffe, die potenziell krebserregend sein können. Betroffen waren die Marken Filippo Berio sowie die Bratöle von Bertolli und Rewe Beste Wahl.

Klimawandel beeinträchtigt Qualität

Der Test spiegelt die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Olivenölproduktion wider. Extreme Wetterbedingungen wie Hitze und Trockenheit haben in den vergangenen Jahren die Olivenkulturen im Mittelmeerraum geschwächt und die Qualität der Ernte beeinträchtigt, was letztlich zu einer Verschlechterung der Ölqualität und zu Preisanstiegen führte. „Zum ersten Mal haben wir den Eindruck, dass sich die Klimakrise in einem Lebensmitteltest niederschlägt“, erläutert Lebensmittelchemiker Jochen Wettach von der Stiftung Warentest die Situation.

Die aktuelle Analyse der Stiftung Warentest zu Olivenölen zeigt auf, dass Verbraucher bei der Auswahl aufmerksam sein müssen und nicht alle Produkte die versprochene Qualität liefern. Die Ergebnisse unterstreichen zudem die drängenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, die eine Neuausrichtung der Produktionsmethoden und eine stärkere Berücksichtigung ökologischer Aspekte erfordern.